auswegslos

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anne_kaffeekanne Avatar

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Auf den ersten Blick hat Adele alles: Einen erfolgreichen Mann, einen Sohn, einen gesicherten Job. Aber innerlich fühlt sie sich leer. Mit Sex, Selbstverletzung und Hungern versucht sie etwas zu fühlen.

Slimani portraitiert eine Frau mit starkem Selbstzerstörungsdrang. Mit der Zeit hat sie mich leider genervt. Ich konnte kaum mit ihr mitfühlen. Sie bleibt sehr passiv, ändert nichts an ihrer Situation, kommuniziert nicht, ist nicht ehrlich zu Freundinnen und Familie und fühlt sich schlecht, was zu noch mehr selbstzerstörerischem Verhalten führt. Immer wieder hat sie erniedrigenden Sex mit meistens Fremden. Grund für ihre Eskapaden scheint das Verhalten ihrer Mutter zu sein, die nie zufrieden war mit ihrem Leben. Aber so ganz klar wird das nie. Das ist schade, hier hätte eine etwas tiefer gehendere Betrachtung ihrer Vergangenheit und ihrer Erfahrungen der Figur mehr Tiefe verleihen können. Auch die Therapieversuche verlaufen enttäuschend, dabei wäre hier die Gelegenheit gewesen, das dem Leser größtenteils unverständliche Verhalten zu erklären. Das Thema einer unzufriedenen Person, die Leere mit Sex füllt, gibt ja eigentlich etwas her. Alles in allem einfach nur anstrengend und deprimierend. 2,5 Sterne.