Allein unter Superhelden, oder solchen die sich dafür halten

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evelyn Avatar

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Ein ganz normaler Junge ist umgeben von Superhelden, denen er scheinbar nicht gewachsen ist. Aber seine Chance zu zeigen was in ihm steckt kommt noch und mit etwas Hilfe ist er unschlagbar.

Witzig, spritzig und mit viel Phantasie geschriebenes Buch, das sogar Jungen zum Lesen bringen wird. Poppiges Buchcover, comicartige Illustrationen und digitalartige Kapitelanzeigen passen wunderbar zur Zielgruppe der Jungen. Das Buch zeigt den Druck den Eltern manchmal auf ihre Kinder ausüben, immer sollen sie die Besten, die Größten und die Stärksten sein. Dass sie dabei oft übers Ziel hinausschiessen und nicht wissen wie man sich bremst bzw. kein Gefühl fürs richtige Mass haben, zeigt sich schnell. Vielleicht erscheinen die Eltern auch nur als Superhelden, weil sie ihren Kindern nur die Dinge demonstrieren, die sie wirklich gut können. Eltern spielen z.B. oft nur sehr ungern Momory, weil sie hier hoffnungslos unterlegen sind. Veranschaulicht werden diese Punkte in der herrlichen Fahrradszene in der The Ray vor lauter Profilierungssucht masslos übertreibt und ein Bild der Zerstörung hinterlässt und zur Krönung die Schuld für sein Versagen auch noch auf seinen kleinen Sohn Leon schiebt. Das Buch zeigt auf der anderen Seite auch, dass Superhelden wie Solar ihre Probleme haben und vielleicht gar nicht auf ihre besonderen Leistungen reduziert werden wollen, sondern als komplette Personen wahrgenommen werden wollen.
Die Rolle des blinden Maulwurfs Paul und seine wichtige Rolle als Freund für Leon, Paul ist ein absoluter Versager aber Leon ein guter, witziger, wichtiger Partner mit viel Gefühl und guten kreativen Ideen hätte der Autor noch etwas ausführlicher herausarbeiten können, ebenso die Beziehung zwischen Mädchen und Jungen - Mädchen sind wie man sieht nicht grundsätzlich blöd, haben keine Ahnung von Computerspielen oder sonstigen Jungenaktivitäten.
Ein tolles Buch, das die Kinder dort abholt wo sie momentan sind, Dinge überzeichnet und deshalb verdeutlicht darstellt. Es bestärkt Kinder ihren Weg zu gehen, kritisch zu sein, sich nicht von vermeitlichen Superhelden einschüchtern und blenden zu lassen und zu sich selbst zu stehen. Der kleine erhobene Zeigefinger richtet sich eher an die Erwachsenen, denn an die Kinder bzw. zeigt den Kindern, dass auch Erwachsene Fehler haben.