Allerheiligen

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Ersteindruck vor der Leküre:

Verlagsinfo:

"Da legst dich nieder! Peter Bernward, Polizeihauptkommissar in Landshut, hat gleich mehrere Probleme auf einmal: Sein Vater nervt ihn mit dem Familienstammbaum, seine Angebetete, Kommissarin Flora Sander, hält ihn auf Abstand und ein gefährlicher Geiselnehmer hat sich ausgerechnet seine niederbayrische Heimatstadt ausgesucht, um unterzutauchen.

Seitdem ist es mit der Ruhe in Landshut vorbei. Während der Kollege von der Münchner Polizei – ein arroganter „Städter“ – die Ermittlungen mehr behindert als voranbringt, unternimmt Bernward alles, um den Schwerverbrecher so schnell wie möglich zu fassen."

Mein Eindruck: Schon der Prolog hat mir gut gefallen - ein kleiner Junge macht vor einer Kirche eine schaurige Entdeckung, und dann steigt der Leser auch schon in die Geschichte ein. Figuren und Handlung sind recht plastisch beschrieben.

Ich hätte Lust, diesen Regionalkrimi zu lesen und zu rezensieren, zumal ich dachte, dass der Autor bislang eher Historienromane geschrieben hat. Bin gespannt, wie ihm der Genrewechsel gelingt!


Meine Meinung nach der Lektüre:

Mit "Allerheiligen" legt der Autor einen gelungenen Regionalkrimi vor. Den Genrewechsel kann man als geglückt bezeichnen. Seine Wurzeln im Histogenre kann der Autor indes nicht verleugnen, da auch im Krimi die Vergangenheit durchaus eine Rolle spielt.
Mir ist aufgefallen, dass Dübell sprachlich und stilistisch ein wenig besser agiert als der gewöhnliche 08/15 Krimiautor.
Zudem baut er in den Krimi auch das Thema "menschliche Beziehungen/Irrungen und Wirrungen" geschickt ein, sodaß der Krimi zusätzlich an Tiefe gewinnt.
Ich finde es gut, dass die story einer Linie folgt und dass der plot sukzessive aufgebaut wird. Für "billige" suspense - Sperenzchen oder gruselige Splatter - Elemente ist der Autor sich zu schade; wobei es durchaus spannend wird. Nur jagt nicht ein Grauen das nächste.
"Allerheiligen" ist mit viel Lokalkolorit gespickt. Dies wird aber nie zu Kitsch oder gar einer Karikatur. Die Figurenzeichnung verrät ebenfalls, dass hier ein Könner am Werk war, denn die Figuren entsprechen nicht stereotypen Klischees.
Ohne zuviel vom eigentlichen Inhalt zu verraten, kann ich also sagen, dass es sich bei diesem Regionalkrimi um ein sehr lesenswertes Buch handelt. Man muss sich als Leser jedoch für das Genre erwärmen können.

Handwerklich gibt es nichts zu meckern, denn der Roman ist mehr als solide geschrieben!