Regionalkrimi aus Landshut

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girasole Avatar

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Es beginnt mit der Geiselnahme einer Juweliersfamilie in München. Bei dem Versuch, die Geiseln zu befreien, geht die Polizei dem Entführer auf den Leim und Kriminaloberrat Harald Sander erschießt irrtümlicherweise den Juwelier. Sein Untergebener Robert Kalp hat dies beobachtet und gibt ihm nur eine kurze Zeit, um die Sache aufzuklären und sich zu stellen.

In einem zweiten Strang wird in Landshut ein Liebespärchen nackt an ein Metallgitter vor dem Portal der Landshuter Martinskirche angekettet. Die Polizei befreit die Beiden aus der unangenehmen Lage und sie kommen mit dem Rettungswagen in Krankenhaus. Dabei erfahren die Beamten, daß es sich dabei nur um eine Discobekanntschaft gehandelt hat, das Mädchen ist mit einem Rettungssanitäter befreundet. Ermittler sind in diesem Fall Kriminalkommissar Peter Bernward und seine Kollegin Flora Sander.

Eine Spur im Münchener Geiseldrama führt Harald Sander und seinen Kollegen nach Landshut. Hier treffen dann die geschiedenen Eheleute Sander dienstlich aufeinander. Zwischen Harald Sander und Peter Bernward kommt es immer wieder zu Hahnenkämpfen. Peter ist in seine Kollegin Flora unsterblich verliebt, diese lässt ihn aber noch immer am gestreckten Arm verhungern. Harald Sander benimmt sich in der Provinz überheblich, arrogant und möchte von den örtlichen Kollegen keine Einmischung.

Im Laufe der Geschichte spannt der Autor immer wieder einen Bogen zu seinen historischen Romanen und auch seine Liebe zu Landshut kann er nicht verleugnen, so bindet er Peter Bernward und den Hochzeitsschmuck der polnischen Herzogin mit ein.

Der Leser hat einen Wissensvorsprung vor den Beamten und hofft, daß diese endlich die richtigen Schlüsse ziehen werden. Die Geschichte steuert spannend einem dramatischen Finale entgegen.


Die einzelnen Figuren waren gut ausgearbeitet, der Leser konnte sich ein sehr gutes Bild von ihnen machen, wobei die Arbeits- und Vorgehensweise der Münchner Polizisten in Realität hoffentlich anders aussieht.

Das Cover gefällt mir sehr gut, es vermittelt gleich eine düstere und beklemmende Atmosphäre. Die Idee mit den Steckbriefen jeweils am Buchinnendeckel fand ich sehr schön.

Der erste Krimi um Peter Berndward und Flora Sander liest sich flüssig und ich fühlte mich gut unterhalten. Nach der kurzen, spannenden Leseprobe hatte ich allerdings mit etwas mehr Tempo gerechnet. Ich könnte mir gut vorstellen, einen weiteren Band um Peter Bernward und Flora Sander zu lesen.