vielschichtiger Landshut-Krimi

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Mein erster Eindruck: mein Blick fällt baim Cover auf den Namen des Autors, den ich von historischen Romanen schätze. Schreibt Dübell auch Krimis? Mein Interesse ist geweckt. Zweiter Eindruck: das ansprechend gestaltete Cover mit dem drohenden Gewitterhimmel über dem Land und der Kornähre im Vordergrund - aha, es spielt im ländlichen Raum. 3. Eindruck: der Vorstellungstext, der einen Regionalkrimi mit Humor und Kleinkrieg der Ermittler erwarten lässt, was nicht unbedingt neu ist, ich aber immer wieder gern lese.
Mit Interesse gehe ich also an die Geschichte heran, die überraschend spannend beginnt, mit einem Sommerabend, der von etwas Schrecklichem durchkreuzt wird und einer Geiselnahme, die aus dem Ruder läuft. Und was ist mit dem gefesselten jungen Paar - wie hängt alles zusammen? Das kann man im Verlauf der Story rausfinden!
So ganz ohne Geschichte kommt Dübell in "Allerheiligen" allerdings nicht aus: die Geiselnahme, bei der ein Juwelier erschossen wird, hatte zum Ziel, den historischen Hochzeitsschmuck einer polnischen Fürstin zu stehlen, die einen Landshuter Fürsten heiratete. Der Schmuck war allerdings lange verschollen, sorgte für politische Verstimmungen und soll nun im Zentrum einer Ausstellung stehen.
Doch nicht nur der Kriminalfall bietet Sprengstoff: es überschneiden sich die Kompetenzen zweier Polizeiteams:in Landshut die Kommissare Peter Bernward und Flora Sander, in München Harald Sander, der nicht nur Floras Exmann ist, sondern auch ganz andere Gründe hat, die Ermittlungen im Alleingang durchzeihen zu wollen. So kommen zu einem spannenden Fall mit historischen Bezügen auch noch viele (fast zu viele) zwischenmenschliche Verwicklungen.
Mein Fazit: ein klasse Krimi, der sich durch den von Dübell gewohnten Humor gut lesen lässt.