Tod auf dem Turm
Zu Beginn der Leseprobe treffen sich ein zunächst noch unbekannter Mann und eine Frau auf einem Hochsitz an
einer Lichtung in der Nähe ihres Arbeitsplatzes. Später erfährt der Leser, dass es sich um Diplomingenieur Anton
Galba, den Chef der Abwasserreinigungsanlage in Dornbirn / Vorarlberg und seine Angestellte, die 25jährige Laborantin
Helga Sieber handelt. Bei diesem Treffen werden sie von dem einem anderen Mitarbeiter der Firma, dem mürrischen
Einzelgänger Roland Mathis, beobachtet und fotografiert. (Mathis hat sich zu diesem Zweck extra einen Restlichtver-
stärker aus DDR-Beständen besorgt). Auf diese Eingangsszene folgen Rückblenden, in denen Anton Galbas familiärer
Hintergrund und sein beruflicher Werdegang beleuchtet werden. Außerdem erfährt der Leser, was ihm die Beziehung
zu der jungen Helga angesichts seiner unerfreulichen zwanzigjährigen Ehe mit Hilde bedeutet. Erzählt wird aber nicht nur aus der Sicht von
Anton Galba. Die Erzählperspektive wechselt, und wir erfahren eine Menge über Roland Mathis und seine rechtslastigen
Überzeugungen. Mathis bittet seinen Chef zu einem Gespräch auf einem Turm auf dem Gelände der Firma. Er zeigt
ihm die Aufnahmen. Galba begreift, dass er erpresst werden soll. In der wenige Minuten dauernden Unbterredung
wird jedoch deutlich, dass es Mathis nicht um finanzielle Vorteile geht, sondern dass er die Rassenschande mit einer
nordischen Frau - Helga - beenden will, weil er Galba auf Grund seines Namens für einen minderwertigen Slawen
hält, dessen Beziehung zu der von ihm verehrten Helga zu einer unerwünschten Bastardisierung führen könnte.
Galba wird so wütend, dass er nichts mehr hören will und schubst seinen Gegner. Mathis fällt fünfzehn Stufen hinunter
und ist sofort tot. Beim Anblick der Leiche kommt Galba das Bibelzitat "Alles Fleisch ist Gras" in den Sinn, eine An-
spielung auf die Vergänglichkeit irdischen Lebens.
Die Leseprobe liest sich gut, obwohl nicht chronologisch erzählt wird, sondern sich das Geschehen durch zahlreiche
Rückblenden und Vorausdeutungen erschließt. Einige österreichische "Spezialausdrücke" fallen auf: etwas konveniert
nicht, herumnerveln, etwas liegt am Tage = ist offenkundig usw..Insgesamt ist mit einem interessanten Krimi zu rechnen,
der auch einiges an Lokalkolorit zu bieten hat.
einer Lichtung in der Nähe ihres Arbeitsplatzes. Später erfährt der Leser, dass es sich um Diplomingenieur Anton
Galba, den Chef der Abwasserreinigungsanlage in Dornbirn / Vorarlberg und seine Angestellte, die 25jährige Laborantin
Helga Sieber handelt. Bei diesem Treffen werden sie von dem einem anderen Mitarbeiter der Firma, dem mürrischen
Einzelgänger Roland Mathis, beobachtet und fotografiert. (Mathis hat sich zu diesem Zweck extra einen Restlichtver-
stärker aus DDR-Beständen besorgt). Auf diese Eingangsszene folgen Rückblenden, in denen Anton Galbas familiärer
Hintergrund und sein beruflicher Werdegang beleuchtet werden. Außerdem erfährt der Leser, was ihm die Beziehung
zu der jungen Helga angesichts seiner unerfreulichen zwanzigjährigen Ehe mit Hilde bedeutet. Erzählt wird aber nicht nur aus der Sicht von
Anton Galba. Die Erzählperspektive wechselt, und wir erfahren eine Menge über Roland Mathis und seine rechtslastigen
Überzeugungen. Mathis bittet seinen Chef zu einem Gespräch auf einem Turm auf dem Gelände der Firma. Er zeigt
ihm die Aufnahmen. Galba begreift, dass er erpresst werden soll. In der wenige Minuten dauernden Unbterredung
wird jedoch deutlich, dass es Mathis nicht um finanzielle Vorteile geht, sondern dass er die Rassenschande mit einer
nordischen Frau - Helga - beenden will, weil er Galba auf Grund seines Namens für einen minderwertigen Slawen
hält, dessen Beziehung zu der von ihm verehrten Helga zu einer unerwünschten Bastardisierung führen könnte.
Galba wird so wütend, dass er nichts mehr hören will und schubst seinen Gegner. Mathis fällt fünfzehn Stufen hinunter
und ist sofort tot. Beim Anblick der Leiche kommt Galba das Bibelzitat "Alles Fleisch ist Gras" in den Sinn, eine An-
spielung auf die Vergänglichkeit irdischen Lebens.
Die Leseprobe liest sich gut, obwohl nicht chronologisch erzählt wird, sondern sich das Geschehen durch zahlreiche
Rückblenden und Vorausdeutungen erschließt. Einige österreichische "Spezialausdrücke" fallen auf: etwas konveniert
nicht, herumnerveln, etwas liegt am Tage = ist offenkundig usw..Insgesamt ist mit einem interessanten Krimi zu rechnen,
der auch einiges an Lokalkolorit zu bieten hat.