Eine spannende Familiengeschichte

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beastybabe Avatar

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Das Cover verrät noch nicht allzu viel... es deutet wohl vage auf einen Frauenroman hin, aber das könnte auch täuschen.

Auf den ersten Seiten wird ein echtes Familienidyll beschrieben: zwei Kinder, die mit ihrer Großmutter in einer wunderschönen natürlichen Umgebung spielen und Spaß haben. Doch dann kommt die Ernüchterung. Schon die Art und Weise, wie die Leiden der Mutter dargestellt werden, ist sehr eindrucksvoll. Jeder, der an Migräne leidet, kann da sicher mitfühlen. Aimée wirkt auf mich auch noch sehr depressiv.
Bénédicte findet schließlich in Mutters Atelier zunächst ein sehr verstörendes Gemälde, das erst kürzlich fertig gestellt wurde. Es vermittelt eine extrem düstere Botschaft: Aimée im Kreise der Familie, doch nicht glücklich, sondern mit einem blutigen Messer und offenem Herzen. Was sie damit wohl ausdrücken wollte?
Und dann entdeckt das Mädchen auch noch eine große Blutlache... was ist mit Aimée passiert?

Es folgt der Umzug in die kleine Stadt Sprede. Die Großmutter begleitet die Kinder nicht - und die Mutter bleibt auch verschwunden. Nur der Vater ist bei ihnen und verspricht ihnen ein tolles Leben.
Die Andeutungen und Vorwürfe der Großmutter gegenüber dem Vater lassen einiges vermuten: Aimée hatte sich irgend einer Therapie unterzogen, war irgendwie "anders", konnte in der Familie wohl irgendwie nicht glücklich werden. Alles sehr geheimnisvoll.
Wir erfahren auch etwas über einen schicksalhaften Tod: Aimées Bruder Bruno ist gestorben und das hat wohl Wunden in der Familie hinterlassen.

Der Schreibstil hat mich sofort gefesselt, je nach Situation eher locker oder fast schon mit poetischer Ausdrucksweise. Wirklich sehr schön. Man kann sich die Schauplätze sehr gut vorstellen. Die Charaktere werden noch nicht so genau beschrieben, das kommt bestimmt im Laufe des Buches noch.
Es steckt viel Potential in dieser Geschichte, könnte durchaus auch spannend werden.