Familiengeheimnisse

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Die LP beginnt in sehr heiterem Ton. Benedicte beschreibt den Besuch ihrer französischen Großmutter und deren sehr spielerischen Umgang mit ihren beiden Enkelkindern. Doch innerhalb weniger Stunden wird all die Leichtigkeit, die die Autorin auf den ersten Seiten darstellt, von einem düsteren Ereignis weggefegt. Aimee, die Mutter der beiden Kinder, begeht in ihrem Atelier einen Selbstmordversuch. Ohne so richtig zu begreifen, was geschehen ist, findet Benedicte ihre Mutter noch rechtzeitig. Während die Mutter noch im Krankenhaus ist, nimmt der Vater gegen den erklärten Willen der Großmutter in einer anderen Stadt die Stelle des Klinikleiters an. Benedicte belauscht den Streit zwischen Großmutter und Vater, versteht aber nicht wirklich, worum es geht.
Die Autorin schafft es von Beginn an, zunächst die kindliche Unbeschwertheit und kurz darauf die bedrückende Situation innerhalb dieser Familie darzustellen. Es zeichnet sich bereits ab, dass die Erwachsenen ein Geheimnis vor den Kindern verbergen wollen. Die einzelnen Personen sind noch nicht wirklich herausgearbeitet, besonders der Vater bleibt noch etwas blass, aber das Familiengefüge ist schon gut zu erkennen. Interessanter Beginn, der Interesse an dem ganzen Buch weckt!