sehr spannend

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Der Roman "Als wir an Wunder glaubten" von Helga Bürster ist ein beeindruckendes Werk, das die Leserinnen und Leser in die Nachkriegszeit eines kleinen norddeutschen Dorfes entführt. Die Autorin schafft es, die Atmosphäre dieser Zeit und des Ortes mit eindringlichen Beschreibungen lebendig werden zu lassen. Man fühlt sich mitten in das Geschehen hineinversetzt und erlebt die Entbehrungen, die Unsicherheiten und den Aberglauben der Dorfbewohner hautnah mit.

Besonders faszinierend fand ich die Entwicklung der Figuren, insbesondere der Frauen Annie und Edith. Die beiden sind starke, vielschichtige Charaktere, die mit den Herausforderungen der Nachkriegszeit auf unterschiedliche Weisen umgehen. Ihre Freundschaft, die in der Kriegszeit eng war, wird auf dramatische Weise auf die Probe gestellt. Das Buch zeigt auf eindrückliche Weise, wie Menschen in Zeiten der Not nach Erklärungen für ihr Leid suchen und wie leicht Aberglauben und Hexenverfolgung entstehen können.

Der Schreibstil von Helga Bürster ist flüssig und zugleich atmosphärisch dicht. Die Verwendung des Norddeutschen Dialekts verleiht der Geschichte Authentizität, auch wenn es anfangs gewöhnungsbedürftig sein kann. Doch gerade diese Details machen die Handlung und die Figuren lebendig und greifbar.

Insgesamt hat mich "Als wir an Wunder glaubten" tief berührt und emotional ergriffen. Die Geschichte ist eine Mischung aus historischem Drama, mystischer Atmosphäre und zwischenmenschlichen Konflikten. Sie zeigt auf eindringliche Weise, wie Menschen in Zeiten des Umbruchs und der Unsicherheit nach Hoffnung und Erlösung suchen. Das Buch ist ein lesenswertes Werk, das noch lange nachwirkt und zum Nachdenken anregt.