Freundschaft

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samirka Avatar

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Der Titel des Romans "Als wir uns die Welt versprachen" von Romina Casagrande hat eine tiefe kindliche Vorstellung inne. Als Kind denkt man, man könnte die Welt noch umfassend verändern.
Bereits das Titelbild lässt erahnen, dass das Buch keine einfache Kost wird. Es handelt von einem Mädchen und einem Jungen, die schon früh, weit von Zuhause, bei einem Bauern hart arbeiten müssen. Auch der Zweite Weltkrieg spielt eine Rolle. Wie durch einen Zufall entdeckt Edna in der Zeitschrift "Stern" ein Bild ihres Jugendfreundes Jacob und sie will ihn finden.
Insgesamt gliedert sich der Roman in drei Handlungsstränge. Zunächst die Kindheit, in der große Armut herrscht und in der Edna an einen Padre verkauft wird. So kommt sie zu einem schwäbischen Bauern und muss hart arbeiten. Jacob ergeht es ähnlich und es entsteht eine tiefe Kinderfreundschaft. Nur die Freundschaft lässt sie die harte Arbeit durchhalten. Heutzutage wäre so etwas unvorstellbar!
Im zweiten Handlungsteil macht sich Edna erneut auf den Weg nach Deutschland - und zwar zu Fuß, per Bus oder Bahn.
Und schließlich ist Edna in Südtirol verschwunden...

Das Buch ist keine leichte Kost. Man wird zu intensivem Nachdenken angeregt. Teilweise ist es echt erschütternd. Nichtdestotrotz stehen Freundschaft und Freiheit als Werte immer ganz oben. Und für die lohnt es sich zu kämpfen.
Es ist wertig gebunden und ein echtes Must-Have im Bücherregal.
Eine Verfilmung könnte ich mir auch sehr gut vorstellen.
Der Roman geht wirklich unter die Haut und greift ein anfangs doch eher ungewöhnlich erscheinendes Thema auf. Ich fand es toll, dass auch eine solche Begebenheit aus dem tiefen Tirol einer anderen Zeit heute noch zum Nachdenken anregen kann.