Mitten in der Tennis Welt

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jr17 Avatar

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Althea Gibson ist eine faszinierende Person. Daran besteht kein Zweifel. Die US-Amerikanerin aus Harlem, die in den 1950er Jahren mit Ende 20 eine der besten Tennis-Spielerinnen der Welt war, trat bereits zu Jugend-Zeiten mit dem Selbstbewusstsein einer Wimbledon-Siegerin auf. Auch wenn es noch Jahre dauern sollte, bis ihr dieser Triumph gelang.
Bruce Schoenfeld macht in seiner Schilderung dieser besonderen Spielerin allerdings noch eine zweite Geschichte auf: Die ihrer Doppelpartnerin Angela Buxon, mit der Althea das erste Mal in Wimbledon triumphierte. Das Buch bekommt dadurch teilweise einige Längen, die nicht zwingend sein müssten. Auf der anderen Seite wird die Erzählung dadurch reicher: Es ist nicht nur die Erzählung einer schwarzen US-Amerikanerin, die sich im versnobbten, weißen Tennissport behaupten muss, sondern auch die einer jüdischen Engländerin, die, wenn auch nicht im gleichen Ausmaß, ebenfalls immer und immer wieder von der Tenniswelt ausgeschlossen wurde.
Fans des Tennissports, aber auch solche, die es nicht sind, können in diesem Buch wahnsinnig viel lernen. Über die Individualität der mentalen Stärke. Über den Sportlerinnen-Alltag. Und darüber, dass Sport nie gänzlich unpolitisch sein kann.