Martha weiß zuviel

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dartmaus Avatar

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Schon das Cover des Buches deutet auf einen Krimi hin. Das düstere des Covers verspricht schon Spannung pur.

Zum Inhalt: Martha ist mit ihrem Leben unzufrieden. Nach dem Tod ihres Vaters, den sie nicht verwunden hat, zieht sie mit ihrer Mutter zu deren neuem Lebensgefährten Johannes und dessen 4 jähriger Tochter Poppy, die ihre Mutter durch einen tragischen Unfall verlor. Martha fühlt sich in der neuen Umgebung nicht wohl und möchte schnellstmöglich wieder mit ihrer Mutter in eine andere Wohnung ziehen. Doch dafür benötigt sie Geld.
Und dann ist da auch noch ihre unerfüllte Liebe zu dem Lehrer Alexander Miller. Als er ihr die Rolle der Stella in der Schulaufführung aufdrängt, kann Martha ihre Nervosität kaum unterdrücken. Ausgerechnet als sie heimlich das Paket mit ihrem Kleid bei ihrer Nachbarin abholen möchte und sich im Schrank verstecken muss, wird diese ermordet. Martha weiß nun gewisse Dinge, die nur der Mörder wissen kann und entwickelt mit ihrer Freundin Jill einen teuflischen Plan. Denn sie benötigt Geld um sich den Traum von der eigenen Wohnung mit ihrer Mutter zu erfüllen. Doch damit bringt Martha nicht nur sich in Gefahr.

Meine Meinung: Der Schreibstil des Buches ist flüssig und spannend. Obwohl es als Jugendbuch angepriesen wird, finde ich, das es auch für Erwachsene eine gelungener Krimi ist. Ich würde es nicht unbedingt in den Jugendbuch Bereich einordnen.
Besonders gut gelungen ist der Autorin die Charakterisierung von Martha und deren Gefühlswelt. Sie schreibt sehr einfühlsam, wie schwer es Martha fällt sich mit dem neuen Leben zu arrangieren. Ganz klar erkennt man Marthas Abneigung gegen die kleine Poppy, die aber wiederum Martha abgöttich liebt und sie immer wieder als ihre Schwester bezeichnet. Gerade aus diesem Grund wächst Marthas Abneigung immer weiter, denn auch ihre Mutter kümmert sich nur noch um die kleine und sie fühlt sich vernachlässigt. Auch das hat Sabine Ludwig sehr schön beschrieben. Man leidet mit Martha mit und möchte sie oftmals nur in den Arm nehmen. Marthas Freundin Jill ist mir von Anfang an nicht ganz so sympatisch, sie ist nur auf ihren Vorteil bedacht und zieht dafür auch alle Register.
Während der einzelnen Kapitel wird man immer wieder mit Marthas Träumen konfrontiert. Das lockert das ganze Buch etwas auf und lässt die Spannung ins unermessliche steigen. In diesen Abschnitten wird auch Marthas Gefühlswelt nochmals sehr deutlich dargestellt.
Etwas albern fand ich allerdings das Kapitel mit der Szene des Fingers im Aquarium, vorallem gibt es keinerlei Zusammenhang zwischen dem Mord, der Erpressung und diesem Finger. Aber wenn man von diesem Kapitel absieht handelt es sich um einen durchweg gelungenen Roman.
Spätestens das letzte Drittel des Buches liest man in einem durch, man kann das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen.
Am Ende des Buches erkennt man dann auch, welche Veränderung in Martha vorgegangen ist. Aber was genau zu der Veränderung führt müsst ihr selbst lesen.

Mein Fazit: Ein sehr gelungener Krimi und das nicht nur für Jugendliche.