Marthas Träume

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struppel Avatar

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Das Cover lässt auf einen interessanten Krimi hoffen. Im Prolog bekommt man auch schon einen ersten Eindruck, auf was die Geschichte hinausläuft. Ein Mädchen wird im Keller gefangen gehalten, scheinbar in einer auswegslosen Situation. Dann beginnt die Geschichte mit der Beschreibung von Marthas Leben - ein typischer Teenager mit den typischen Problemen, von der Schwärmerei für den Lehrer bis hin zur nervigen Aufgabe, auf die kleine Stiefschwester aufpassen zu müssen und die Eifersucht auf den neuen Lebensgefährten der Mutter. Sie wird Ohrenzeugin eine Mordes und versucht den Unbekannten zu erpressen.
Mit dem Prolog im Hinterkopf wartet man auf die Dinge, die da geschehen werden. Die Geschichte ist recht locker geschrieben, liest sich schnell und leicht, keine komplizierten Passagen, eher im Stil eines Jugendbuches. Die Beschreibungen sind detailiert. Ein interessanter, wenn auch nicht so sehr spannender Beginn. Doch dann wird es etwas zäh, Martha fühlt sich in ihrem Leben nicht wohl, ist in ihren Lehrer verliebt, lebt in Tagträumen, die oft und lang beschrieben werden, verhält sich oft recht kindisch. Zum Ende hin kommt noch mal etwas Spannung auf, wenn man auch schon recht früh anhand von Zufälligkeiten erahnen kann, wer der "Böse" ist.
Der Mord geht in der Geschichte fast unter, umso ausführlicher werden Marthas Lebensumstände ausgebreitet. Das Buch stellt die Probleme moderner Patchworkfamilien recht drastisch dar, sowie die Probleme und Träume pubertierender Mädchen. Das Buch ist eher was für Jugendliche, den Älteren wird es an Spannung und Tiefgang fehlen.