Nicht wirklich ein Krimi

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mrs-lucky Avatar

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Martha ist 16 und durchlebt gerade ein schwierige Phase. Nach dem Tod ihres Vaters hat ihre Mutter bald wieder einen neuen Partner gefunden, und in den Sommerferien sind sie zu ihm und seiner kleinen Tochter mit in die Wohnung gezogen. Martha kann sich mit dieser neuen Situation nicht abfinden, ist davon genervt, dass Johannes Tochter Penelope, genant Poppy, die meiste Aufmerksamkeit auf sich zieht und igelt sich von der neuen Familie ab. Sie vermisst die vertraute Zweisamkeit mit ihrer Mutter, mag sich selbst nicht leiden und verliebt sich dann noch ausgerechnet in ihren Englischlehrer. Finanziell kann Ihre Mutter Martha nicht viel bieten, eine eigene Wohnung ist derzeit nicht drin. Als Martha unfreiwillig Ohrenzeuge eines Verbrechens wird, überredet ihre Freundin Jill sie, aus diese Situation Geld zu schlagen. Doch wie soll sie das anstellen, und auf was lässt sie sich da ein?

Das Buch wird nach dem Klappentext als spannende Kriminalgeschichte beworben, für meinen Geschmack überwog zu sehr die persönliche Geschichte Marthas. Es gibt zwar ein paar spannende Elemente, diese bilden allerdings eher eine Art Rahmenhandlung. Man muss sicherlich berücksichtigen, dass es sich hier um ein Jugendbuch für eine Zielgruppe im Alter von 14-17 Jahren geht, dennoch erweckt der Klappentext einen falschen Eindruck. Die Erpressergeschichte ist recht vorhersehbar, es gibt nur wenige Momente, in denen ein „Gänsehautfeeling“ erzeigt wird.

In erster Linie geht es hier um Martha, um ihre Probleme in ihrer Stieffamilie und der Schule. Es die Geschichte einer pubertierenden 16-Jährigen, die zu sich selbst finden muss. Dass sie zufällig Ohrenzeuge dieses Verbrechens wird, ist nur eine Episode in diesem Verlauf, diverse Ereignisse in der Schule und Vorfälle innerhalb Marthas Familie nehmen wesentlich mehr Raum ein.

Ich habe das Buch in vielen Teilen als langatmig empfunden und darauf gewartet, dass endlich der spannende Part los geht.