Patchwork und Mord

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Im Prolog des Buches wartet eine Frau auf ihren Tod. Sie weiß es wird geschehen und es wird wehtun und schrecklich sein. Nicht wie ein langsames Hinübergleiten in die Unendlichkeit, sondern kalt, unbarmherzig und schmerzhaft. Da hört sie die Schritte des Mörders auf der Treppe und weiß, dass es nun geschehen wird…
Die Schülerin Martha ist unsterblich verliebt in ihren neuen Englischlehrer Mister Miller. Er scheint die einzige Zuflucht in Marthas chaotischem Leben, in dem ihr zuerst der Vater durch eine Krebserkrankung genommen wurde und nun muss sie sich auch noch die Wohnung mit dem neuen Freund ihrer Mutter und dessen 4-jähriger Tochter teilen. Alle scheinen zufrieden zu sein, doch wer kümmert sich um Martha? Nimmt sie überhaupt jemand wahr? Doch dann geschieht ein Mord und die 16-Jährige verwickelt sich unfreiwillig immer tiefer in die Geschichte. Kann sie es wirklich mit einem Mörder aufnehmen oder hat sie am Ende nur Kenntnis von einem kleinen Teil in diesem großen Puzzle?
Das 2013 im Rowohlt Taschenbuchverlag erschienene Buch „ Am Ende der Treppe, hinter der Tür“ ist das Werk der Autorin und Übersetzerin Sabine Ludwig. Die Protagonistin des Buches ist die 16-Jährige Schülerin Martha, die in einer für sie erdrückenden Familiensituation lebt und unsterblich in ihren Englisch-Lehrer Mister Miller verliebt ist. Die Perspektive des jungen Mädchens verlangt vom Leser ein gewisses Einfühlungsvermögen für die Erlebenswelt eines Teenagers und an der einen oder anderen Stelle wirken ihre Erzählungen dadurch etwas langatmig. Insgesamt ist die Figur aber gut ausgearbeitet, ihre Gefühlswelt wird erlebbar. Die anderen Personen bleiben zum Teil etwas konturlos. So könnten die Nebenschauplätze, also die Lebenswelten von Marthas Freunden und Familienmitgliedern weiter vertieft werden.
Obwohl die Autorin bereits in den Anfangskapiteln kleine Hinweise streut überrascht die Wendung der Geschichte zum Schluss doch. Die Geschichte dümpelt zwischenzeitlich etwas vor sich hin, da das Buch allerdings lediglich ca. 380 Seiten umfasst wird es aber nicht wirklich langweilig. Und am Ende gipfelt das Ganze dann in einem fulminanten Schluss mit viel Spannung.
Der Schreibstil von Ludwig trägt den Leser in die Erzählung hinein ohne mit vielen Fremd- und Fachwörtern aufzuwarten. Es ist eben die Perspektive einer Teenagerin aus der sie schreibt und das findet sich auch im Sprachstil wieder.
Insgesamt kann ich das Buch empfehlen. Die Geschichte lässt den Leser eintauchen in die Lebenswelt einer Jugendlichen und bietet eine lebensechte Erzählung mit spannendem Finale.