Am Horizont das rote Land

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heather_h Avatar

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Die LP beginnt mit einem Prolog. Frauen werden - begleitet von ihren Gefängniswärtern - vom Millbank-Gefängnis in London verschifft. Der Leser erfährt nur, dass sie auf das Schiff "Rajah" kommen, jedoch noch nicht, wohin die Reise geht.
Im ersten Kapitel lernt der Leser Rhia Mahoney kennen. Ihr Vater ist Tuchhändler und erzürnt, weil sie am Nachmittag ihrem Verloben etwas über sich erzählt hatte, was ihn dazu bewog, die Verlobung wieder zu lösen. Rhia ist es nur recht, weil sie ihn nicht liebt, doch der Vater wirft ihr vor, dass sie eine Belastung sei und schon vor Jahren hätte heiraten sollen. Sie trennen sich im Streit und der Vater verlässt das Haus
In der Nacht wird sie geweckt und erfährt, dass das Lager am Kai brennt. Die Feuerwehr sei inzwischen unverrichteter Dinge wieder gefahren, da das Haus nicht versichert sei. Rhia versteht die Welt nicht mehr - ihr Vater hat immer gewissenhaft alle Rechnungen bezahlt - und feilscht mit dem Heiligen St. Patrick um das Leben ihres Vaters. Tatsächlich überlebt er. Vollkommen benommen von den Erlebnissen der Nacht geht sie morgens an den Docks entlang und sieht dort eine Gruppe gefangener Frauen, die auf ihre Deportation warten.

Mir hat an der LP sehr gut gefallen, dass mit dem Prolog ein bestimmtes Gefühl beim Leser erzeugt wurde, dass es sehr einfach gemacht hat, in die Zeit - 1840 - hinein zu finden. Auch die Protaginistin wird ausführlich eingeführt und man erhält tiefe Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle. Trotz des allwissenden Erzählers sieht der Leser die Welt durch Rhias Augen und empfindet mit ihr.
Der Schreibstil liest sich für mich sehr flüssig und angenehm, und ich bin schon sehr gespannt darauf, zu erfahren, wie sich die Zukunft der selbstbewussten und mutigen Irin Rhia Mahoney entwickeln wird.