Liebesroman vor witziger Kulisse

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piratenbraut Avatar

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Meine Meinung: Von diesem Buch habe ich eine Leseprobe auf Vorablesen gelesen und war ganz begeistert von der Idee des Buches. Da ich hier mal nicht unter den glücklichen Gewinnern war, habe ich das Buch kurze Zeit später gekauft. Es war klar, dass mich das interessiert, oder? Ein Jugendbuch vor dem Schauplatz einer Comic Convention. Hallo?! Tatsächlich war ich noch nie selbst auf einer, aber ich kenne genug Leute, die regelmäßig hingehen und ich weiß, auch ohne selbst schon mal dort gewesen zu sein, dass es ein guter Ort für mich wäre. Viel gutes Cosplay und ganz viele andere Menschen, die für die selben Geschichten und Charaktere schwärmen, wie ich. Irgendwann schaffe ich es bestimmt nochmal auf eine Con :).

Im Buch prallen jedenfalls erst mal Welten aufeinander. Ana ist eine richtige Streberin und hat nach einer kleinen Familientragödie wahnsinnige Angst, ihre Eltern zu verärgern. Daher lebt Sie nach strengen Regeln und einem straffen Zeitplan. Was sie selbst will, verliert sie dabei leider total aus dem Augen.

Zak lebt eher in den Tag hinein, gibt nicht viel auf die Meinung seines Stiefvaters und liebt nichts mehr als die jährliche Comic Convention, die er mit seinen Freunden besucht.

Doch eine kleine Schummelei bei einer Hausarbeit führt dazu, dass er die Comic Convention ausfallen lassen muss um stattdessen mit einer Gruppe Schüler zu einer Quiz-Meisterschaft zu fahren. Zufällig sind auch Ana und ihr kleiner Bruder dabei.

Immerhin findet die Comic Con in der selben Stadt statt, wie der Wettbewerb und als Ana's kleiner Bruder sich unerlaubter Weise davon schleicht, um endlich mal etwas zu erleben, müssen Ana und Zak als ungleiches Paar auf der Convention zusammen halten.

Während Zak sich sehr über das Abenteuer und vor allem die unerwartete Chance freut, doch noch die Convention zu erleben, ist Ana genervt, ängstlich und vor allem entsetzt über die "Zustände" auf der Veranstaltung. Zu Beginn...

Doch je weiter der Abend voran schreitet, desto mehr fragt sie sich, ob sie sich nicht nur etwas vormacht. Will sie wirklich ein Leben leben, das nur aus Verpflichtungen und Lernen besteht? Ist es nicht viel besser, ab und zu einfach mal albern zu sein und das zu tun, was man möchte? Sie entdeckt eine völlig andere Seite an sich.

Ich mochte das Buch sehr. Andauernd musste ich schmunzeln. Bei der Cosplay-Hochzeit, bei den vielen verschiedenen Ständen, die beschrieben wurden, bei den Spielen und Veranstaltungen, die auf der Con angeboten wurden, die vielen kuriosen Freunde von Zak. Ich konnte mir alles ganz genau vorstellen, vor allem die große, nachgestellte Schlacht am Ende. Einfach göttlich :D Es war leider viel zu kurz, viele Situationen hätten noch ausgefeilter und detailreicher erzählt werden können, aber das gibt ein Jugendbuch eben nicht immer her.

Das einzige, was mich wirklich gestört hat, war der Umstand, dass Ana vieles abwertend beschrieben hat. Sogar am Ende, als sie sich eingesteht, dass es ihr auf der Con eigentlich gut gefällt, hat man den Eindruck, dass für sie alle anderen Teilnehmer fett sind, schlecht riechen oder einen an der Waffel haben. Das sind für mich Klischees. Genau wie das Vorurteil, das spätestens im August wieder auf jedem Fernsehsender zu sehen ist, wenn sich "todesmutige" und "normale" Reporter nach Wacken begeben, um von dort zu berichten: Metalfans haben lange, ungewaschene Haare und gehen auf Festivals 5 Tage nicht duschen. Aaaaargh. Sicherlich wird es diese Menschen geben, aber die gibt es auch jeden Morgen in der Bahn.

Wie oft stehe ich auf Festivals neben Männern, die so viel schönere Haare haben, als viele Frauen. Und ich sehe auch jeden Tag sehr viele Menschen dort duschen ;)

Ich sage es immer wieder: Es kann nicht jeder andauernd in Bluse oder mit Krawatte rumlaufen und wenn ich mir heute Dreadlocks machen lassen würde, mir Tattoos stechen oder die Haaren blau färben würde: Ich verliere dadurch keine Gehirnzellen und bin dadurch auch nicht weniger reinlich als vorher!

So!

Ansonsten ein tolles Buch, das einfach mal eine etwas andere Liebesgeschichte erzählt, als die typische Highschool-Romanze.

Titel und Cover: Der Titel ist jetzt kein Anwärter auf den Preis für die innovativste Idee, allerdings mag ich ihn dennoch, weil die beiden Hauptcharaktere so extrem unterschiedlich sind und der Titel macht doch sofort deutlich, dass sie irgendwie zusammen gehören.

Naja und das Cover....genial! Die Figuren sind pixelig wie in alten Videospielen, sehr passend zum Thema. Und dann stehen sie noch in einem Labyrinth, das an PacMan erinnert und gleichzeitig dazu passt, dass sie in dem Gewimmel und Gewirr der Convention Ana's kleinen Bruder finden müssen. Tolle Umsetzung!