Die Quelle zur eigenen Stärke

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botte05 Avatar

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Trinity Silverman arbeitet bei MetaForex im Bereich Finanzanlagen. Diese Firma bietet eine Software zur Portfolio-Verwaltung an. Wieder in einem Hotel auf einer ihrer Vortragsreisen, wieder im Kampf gegen die allgegenwärtige Angst sucht sie abends Ablenkung an der Bar mit einem vom Barkeeper empfohlenen Getränk. In dieser unglücklichen Lage wagt ein eher unattraktiver Gast des Hotels eine Annäherung. Erst als er Trinity über seine Erfindung, eine Pille welche alle Ängste vertreibt, aufklärt, beginnt sie, Interesse an der Unterhaltung zu finden. Das wäre genau das Richtige für sie!

In Band 1 und 2 dieser Serie lerne ich Trinty und ihre Lebensumstände, ihre Arbeit, ihr außergewöhnliches Haustier und ihre Ängste kennen. Ich kann miterleben, wie sie sich unter dem Einfluss dieser mutmaßlichen Droge verändert und sie auch in der Folge ihr Leben in die Hand zu nehmen sucht. Beide Bände spielen an ein und demselben Schauplatz. Aber es kommen Ungereimtheiten auf. In kleinen, unwichtigen Dingen, aber leider auch in elementaren Belangen. Zum Glück findet sie im Hotel eine Freundin, die ihr zur Seite steht. Und gerade, als es so scheint, als könnten sich scheinbare Phantastereien in tatsächlich Erlebtes verwandeln, wirft ein unerwarteter Anruf die fast wiederhergestellte Ordnung durcheinander.

Das vermeintliche Grundthema, eine Droge, welche nützliche Fähigkeiten in einem Menschen hervorzuheben vermag, ist mir erst durch einen kürzlich gesehenen Film bekannt. Zufällig spielte dieser auch im Finanzwesen. Trotzdem fühlte ich mich in Band 1 gut unterhalten und war gespannt, wie die Handlung sich fortentwickeln wird. In Band 2 hat der Autor mich leider „verloren“. Es wurde mir zu durcheinander, immer wieder ist alles ganz anders und zum Teil recht wirr. Speedy, welche ich als Zwischenspiel interessant fand, nimmt einen relativ großen Raum ein, der mir fast als Lückenfüller erscheint. Immerhin soll dies kein Fachbuch über eine Tierart sein, sondern ein Thriller. Spannung, wie ich sie von einem Thriller erwarten würde, habe ich leider nicht verspürt und so habe ich Band 2 einfach nur noch fertiggelesen.

Der Fairness halber muss ich natürlich sagen, dass sich im Finale von Band 2 durchaus Sachverhalte ergeben, die eine gewisse Neugier auf die Fortsetzung anfachen könnten, wäre mir Band 2 nicht schon „auf den Geist gegangen“.

Wer einen atemlos spannenden Thriller erwartet, wird hier enttäuscht. Wem aber Trinity und Speedy und ihr ganzes Drumherum ans Herz wachsen, der kann mit dieser Serie gewiss eine gute Unterhaltung finden.

Rezension: Jean-Philippe Touzeau, Angstlos, Band 1 und 2, Thriller, 88Seeds Verlag, E-Book / E-Pub, 264 Seiten, 0,99 €, Erscheinungsdatum: 01.07.2014