Zurück zu den Wurzeln

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frieda-anna Avatar

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Nimmt man den "Apfleblütenzauber" in die Hand und streicht über den Buchdeckel, so spürt man die Maserung des abgebildeten Holzes. Der blühende Apfelbaumzweig und die frischen roten Äpfel laden dann allemal zum Aufschlagen des Romans ein. Er ist die Folge von "Eine Villa zum Verlieben", aber in sich abgeschlossen, so dass es kein Problem ist, wenn man den ersten Teil nicht kennt.
Leonie, die mit ihren Freundinnen Stella und Nina in einer wunderschönen alten Stadtvilla in Hamburg lebt ist eigentlich ganz zufrieden und fühlt sich wohl. Gedanken macht sie sich, wie sollte es auch anders sein, denn schließlich ist es ein Frauenroman, über ihr Singledasein, denn schließlich ist sie schon vierzig und denkt durchaus noch über Nachwuchs nach. Aber woher dazu einen Partner finden und dazu noch den Richtigen. Und die biologische Uhr tickt auch schon. Viel Zeit zum Nachdenken und sich bemitleiden bleibt ihr allerdings nicht, denn auf einmal ändern sich die Eckpfeiler ihres Lebens in rasender Geschwindigkeit. Zuerst erhält sie die niederschmetternde Info, dass sie ihren Job verliert, dann geraten ihre Eltern in eine Ehekrise und Leonie ist davon nicht unerheblich betroffen und kommt deswegen in mehr als eine schwierige Situation. Zu allem Überfluss erweist sich der soeben in ihr Leben getretene Mann auch noch als Flop und das Chaos ist perfekt, als ihr Vater Avancen von einer anderen Frau bekommt und die Villa verkauft werden soll.
Die Ereignisse überschlagen sich, alles scheint sich zu verlieren und Leonie ist gezwungen ihr Leben neu zu sortieren.
Die Autorin versteht es durchaus ihre Leser an die herzlichen Protagonisten zu fesseln und hat eine gute Gabe die Umgebung und vor allem das Alte Land, in dem die Geschichte überwiegend spielt, lebendig werden zu lassen. Die Schilderungen dieser wunderschönen Landschaft mit ihren besonderen Reizen haben mich sehr interessiert und ließen die eigentliche Handlung bei mir oft in den Hintergrund treten. Die Dialoge unter den Freundinnen haben mir nicht sehr zugesagt. Meiner Meinung nach passten sie nicht zum Alter der Personen. Sie verfielen ins teeniehafte und waren gespickt mit zu detaillierten Infos, was mich dazu veranlasste, einiges zu überlesen, weil es mir schlichtweg zu langweilig wurde. Ein vergnüglich zu lesender Frauenroman, aber sehr leichte Kost. Empfiehlt sich für den nächsten Sommerurlaub oder für eingefleischte Fans von Frauenbüchern.