Die Kraft des kleinen schwarzen Pferdes

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
flocki Avatar

Von

Das Buch „Arno und sein Pferd“ von Jane Godwin, illustriert von Felicita Sala, reiht sich nicht in die Reihe der vielen bunten und fröhlichen Kinderbücher ein. Dafür behandelt es ein viel zu ernstes Thema, den Verlust geliebter Menschen. Es ist für mich kein Bilderbuch im klassischen Sinne. Dazu ist der Text zu wichtig. Allerdings dürften Leseanfänger ohne Erläuterungen Probleme haben, diesen poetischen Text zu verstehen. Das großformatige Buch erzählt auf 35 Seiten die Geschichte von Arno. Dieser hatte eines Tages von seinem geliebten Opa ein Holzpferdchen bekommen. Es wurde Arnos liebstes Spielzeug, hatte es der Opa doch extra für ihn geschnitzt. So schön und stark, stark, wie er selbst in den Kinderaugen Arnos noch war, als er als Cowboy „..durch die wilden Flüsse ritt.“ Eines Tages war das Pferd verschwunden. Arno musste es irgendwo vergessen haben. Aber wo? Er war sehr unglücklich darüber und begann überall nach ihm zu suchen, am Fluss, im ganzen Haus, am Spielplatz, im Wald , im Einkaufsladen und am großen Platz mit seinem Stall. Alle halfen ihm. Das Pferd jedoch blieb verschwunden. Für Arno war das Pferd nicht nur ein Spielzeug. „Das Pferdchen war Erinnerung an eine andere Zeit.“ Eine Zeit, in der er mit dem Opa viel unternahm. Arno war ratlos, wo sollte er noch suchen? In seinen kindlichen Träumen bittet er den Opa darum, dass er es zu ihm schicke, wenn er es sähe.

Eines Nachts, im Traum, sah Arno seinen Opa wie früher im Fluss reiten. Für Arno stand nun fest, sein Pferd musste irgendwo am Fluss sein. Mitten in der Nacht lief er los und fand es dort. Sein wichtigstes Erinnerungsstück an seinen Opa war wieder bei ihm.

Jede Etappe der Suche ist durch eine minimalistische, nicht gerade detailreiche Illustration bebildert. Verwendet wurden blasse, oft aber sehr dunkle Farben. Sollte damit die Ernsthaftigkeit des Themas unterstrichen werden? Auf dem Buchcover kommt die Art der Illustration bei mir jedoch gut an. Hier wurde der harte Einband zusätzlich mit einem Papier überzogen, das die Bilder wie auf Leinwand gemalt wirken lässt. Haptisch sehr gelungen.