Ein stilles Buch über Verlust und Erinnerungen

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mienzlmeinzl Avatar

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Arno hat von seinem Opa ein selbst geschnitztes Holzpferd bekommen.
Es bedeutet ihm die Welt. Erst recht, nachdem sein Großvater gestorben ist.
Eines Tages verliert Arno das Erinnerungsstück, gemeinsam mit seinen Freunden begibt er sich auf die Suche...

Auf dem Cover ist Arno abgebildet, der das Pferd seines Opas in Händen hält, es stolz und liebevoll ansieht.
Das gesamte Buch ist in gedeckten, unaufdringlichen, beruhigenden Farben gestaltet, es enthält viele Erdtöne.
Die Bilder leben von ihrer Einfachheit, den Gesichtsausdrücken der Menschen und den kunstvollen Landschaften.
Die Themen "Verlust eines geliebten Menschen" und die "Zeit danach" werden anders, als mir bisher bekannt umgesetzt.
Es geht hier weniger um das Trauern, den Prozess der Verarbeitung, sondern um das Erinnern. Und den Gedanken, dass Erinnerungen schön und heilsam sein können. Erinnerungen halten Menschen über ihren Tod hinaus am Leben.

Die Geschichte von Arno ist in eher kurzen melodischen Reimen verfasst.
Dadurch wirkt sie nicht überladen und konzentriert sich auf das Wesentliche.
Arno hat Sommersprossen, mal wirkt er verträumt, mal ratlos, hoffnungsvoll und bietet somit eine Bandbreite an Emotionen an, die es einfach macht, sich mit ihm zu identifizieren.

Kinder stellen viele Fragen zum Tod, erleben ihn anders als Erwachsene.
Auf diese Fragen möchte ich vorbereitet sein und jedes Buch zu diesem Thema ist eine Option, die man den Kindern unterstützend an die Hand geben kann.

Mein Fazit: Ein Buch voller Hoffnung, Liebe, guter Gedanken und dem großen Schatz der Erinnerungen.
Die Altersempfehlung (ab 3 Jahren) erscheint mir, um das Thema gänzlich zu begreifen ein wenig jung. Aber jedes Kind ist anders...