Kurz und knapp

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evelynm Avatar

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Das Cover „ziert“ eine Schnecke die neben ein paar schwarzen Pfefferkörnern eine rote Blutspur hinter sich herzieht. Im Laufe des Lesens erschließt sich der Zusammenhang zum Buch ganz gut. Der Autor lässt dem Leser nicht viel Zeit, um in den Plot einzutauchen. Er erzählt sehr spannend und in knappen Worten von Sylvia, die nachdem sie ein verstörendes Buch vor die Haustüre gelegt bekommen hat, sich mit ihrer Mitbewohnerin Anna auf die Suche nach dem Urheber macht. Dieses Buch gibt als Autorin ihren eigenen Namen aus und schildert sehr bildhaft ihre kurze Beziehung zu dem jungen Musiker Mats Olsson und dessen Ermordung durch sie selbst. Am meisten erschüttert Sylvia das Cover mit dem Bild von Mats Leiche, die sie durch ein Tattoo eindeutig zu identifizieren glaubt. Sylvia, Malerin von düsteren Gemälden mit einem immer wiederkehrenden Motiv, leidet seit einem traumatischen Erlebnis in ihrer Kindheit zeitweise an Amnesie und kann die Realität oft nicht von der Fantasie unterscheiden. Sie fragt sich, ob sie dieses Buch vielleicht wirklich selbst verfasst hat. Ist sie zu einem Mord fähig? Wie sehr kann sie Anna trauen? Und sich selbst? Oder ihrem Vater, der auch irgendwie in die Geschichte verwickelt zu sein scheint?

Auch wenn die Beschreibung der Charaktere von Sylvia, Anna, Mats und Sylvias Vater etwas zu kurz kommen – bei ca. 150 Seiten nicht verwunderlich – finde ich diesen Thriller aufregend und gelungen. Allerdings war ich Leser manchmal schon etwas gehetzt von der Entwicklung der Geschichte und der Jagd nach dem „Täter“. Meiner Meinung nach hat „Aroma des Todes“ den Thriller-Wettbewerb „Hochspannung garantiert“ 2015 zu Recht gewonnen. Jacob Nomus hat mich davon überzeugt, dass ein Psychothriller nicht zwangsläufig mindestens 300 Seiten lang sein und viele Wendungen und Schockmomente haben muss. Seine Sprache ist sehr direkt, aber auch emotional baut sich die Geschichte ganz schnell auf.