Macht als Hörspiel deutlich mehr Spaß!

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laberlili Avatar

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Letztlich muss ich sagen, dass das Beste an dieser Asterix-Ausgabe das begleitende Hörspiel ist, das wir inzwischen schon mehrfach daheim angehört haben, weil es einfach Laune macht, grad, wenn Troubadix mal wieder zu jaulen, ähm, also zu singen beginnt; zudem ist das Hörspiel mit ca. 33 Minuten Dauer nicht allzu lang, sondern man kann es zwischendurch immer mal wieder als „Ohrenschmankerl“ genießen, z.B. auch auf mittellangen Fahrtstrecken, um quengelnde Kinder bei Laune zu halten. ;)

Die besondere Gestaltung dieser Ausgabe macht sie für ausgesprochene Uderzo-Fans sicherlich wertvoll, wobei ich den Fokus hier klar auf die Uderzo-Fans und weniger auf die Asterix-Fans lege: Ich vermute, hierzulande sind die meisten Menschen auch eher an die typischen Comics (komplett bebilderte Seiten mit Sprechblasen, die eine fortlaufende Geschichte erzählen) gewohnt – „Der goldene Hinkelstein“ ist nun einfach ein großformatiges Booklet, in dem die Illustrationen Uderzos sehr groß und klar dargestellt sind, wobei sie im Vergleich zu den Comics eher spärlich gesät sind. Hier wird also eher eine zusätzlich bebilderte Geschichte erzählt als dass es sich hierbei um ein echtes „Bilderbuch“ handeln würde.
Der Text ist dazu in Dramamanier nebenstehend: Insgesamt erinnerte mich „Der Goldene Hinkelstein“ stark an ein, allerdings sehr schlichtes, Drehbuch, in dem auch eher keinerlei Regieanweisungen, sondern nur simple Textblöcke und allenfalls bei Ortswechseln mal eine kurze Umgebungsbeschreibung, enthalten sind. Die Konzentration liegt hier definitiv bei den kolorierten Illustrationen.
Ich fand zudem den gestalterischen Buchsatz auch nicht schön zu lesen: Die Dialoge sind in Textblockpäckchen eher weit von den zugehörigen Bildern entfernt abgedruckt und mir wirkte das Ganze einfach zu distanziert und zu auseinandergerissen. Echte Freude am Lesen dieser Asterix-Geschichte wollte sich bei mir da nicht einstellen, sehr schade!

Denn wie das Hörspiel bewies, ist „Der Goldene Hinkelstein“ eine sehr kurzweilige Episode mit Asterix und Obelix, die durchaus Spaß machen kann, aber zwischen Hörspiel und Buch besteht hier meiner Meinung nach ein himmelweiter Unterschied. Das Hörspiel würde ich jederzeit ohne Einschränkungen weiterempfehlen, aber in Buchform würde ich den „Hinkelstein“ dann eben doch nur denen ans Herz legen, denen es ganz spezifisch um Uderzos Zeichnungen geht.