Abschluss der Schwesterglocken Trilogie

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eichhörnchen84 Avatar

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Astrids Vermächtnis ist der letzte Teil der Schwesterglocken-Trilogie. Man sollte die beiden vorangegangenen Romane auf jeden Fall gelesen haben, um alle Inhalte des dritten Teils gut verstehen zu können. Außerdem rundet Astrids Vermächtnis die Geschichte wunderbar ab und verknüpft alle losen Enden.

Der Roman sowie auch die ersten beiden Bücher sind von einem ganz besonderen Zauber umgeben. Es ist ein historischer Roman, der gleichzeitig viele mystische Elemente beinhaltet. Das Setting, ein kleines Dorf in den norwegischen Bergen, eignet sich hervorragend dafür, da Aberglaube, aber auch Misstrauen dort lange fest verwurzelt waren. Im Nachwort wird erwähnt, dass viele Sagen und Mythen, die der Roman aufgreift, an existierende norwegische Sagen angelehnt sind.

Der Erzählstil erinnert ein wenig an den Erzählstil einer Sage. Oft hat man das Gefühl, das Geschehen eher von oben zu betrachten, anstatt richtig Teil der Geschichte zu werden. Dies passt sehr gut zu dem Roman. Dennoch baut man eine Beziehung zu den Charakteren auf und fiebert mit ihnen mit, während sie die Höhen und Tiefen des Lebens durchschreiten.

Der Kern der Reihe ist die Sage um die Schwesterglocken. Im 17. Jahrhundert lebten im Dorf siamesische Zwillinge, die gemeinsam kunstvolle Webteppiche fertigten. Nach ihrem Tod lässt ihr Vater zwei Kirchenglocken gießen, die von selbst läuten, wenn Gefahr ansteht. Im Laufe der Reihe werden die beiden Glocken getrennt und das Schicksal sucht Wege, sie wieder zusammenzuführen. Zudem gibt es einen mystischen Webteppich, den die Schwestern im Angesicht ihres Todes gefertigt haben und der schlimme Ereignisse der Zukunft vorhersagen soll.

Astrids Vermächtnis ist etwas düsterer als die ersten beiden Teile, da der Roman zur Zeit des 2. Weltkriegs und der Besetzung Norwegens durch die Nazis spielt. Gleichzeitig macht dies den Roman auch aus historischer Sicht sehr interessant, da man außerhalb Norwegens nicht viel über die Umstände der Besetzung lernt.

Noch ein kleiner Hinweis: Man sollte unbedingt am Ende noch das Personenregister lesen, da es bei manchen Personen spannende Informationen über ihr Schicksal nach Abschluss des Romans enthält.

Insgesamt ist der Roman beziehungsweise die ganze Reihe sehr zu empfehlen.