Der lange Abschied

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meldsebjon Avatar

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Eigentlich ist es ja der natürliche Lauf des Lebens: Irgendwann sind wir alle nicht mehr Kinder vión Eltern, sondern Waisen, ohne Vater und ohne Mutter. Dass die Mutter stirbt, wenn man gerade vierzig geworden ist, ist, sachlich betrachtet, auch ganz normal. Nur kann das niemand wirklich sachlich betrachten. Emotional gesehen ist es immer zu früh.
Genauso empfindet Blanca. Natürlich war durch die Krankheitsgeschichte eine Ende abzusehen, aber wer will das schon wirklich wahrhaben? Wir erleben Blanca am Tag der Beerdigung, der gefüllt ist mit Erinnerungen an ihre Mutter, die nun nicht mehr da sein wird. Wie sie damit umgeht, wie sie sich in die Normalität und auch in den Sex flüchtet, um über den Verlust hinwegzukommen, erleben wir alle als Leser mit. Das ist möglich, weil der Anfang dieses Romans sehr gut geschrieben ist. Sprachlich ausgefeilt und emotional einfühlsam, wird man mit Blanca traurig. Vielleicht kann man bei der weiteren Lektüre auch wieder mit Blanca etwas Hoffnung schöpfen!?