Auch das wird vergehen

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In dem Buch lernt man Blanca kennen, die das Buch aus der Ich-Perspektive schreibt. Das Buch beginnt bei der Beerdigung von Blancas Mutter. Blanca ist in tiefer Trauer über den Verlust und landet mit ihrem Exmann im Bett. Dieser meint dann zu ihr, dass sie doch in ihr Haus in Cadaqués fahren soll, was das Sommerhaus der Familie ist und Blanca nun von ihrer Mutter geerbt hat. Sie packt ihre Kinder ins Auto und fährt mit Freundinnen und Kindermädchen nach Cadaqués. Auch ihre beiden Exmänner sind mit von der Partie.

Ich fand das Buch sehr schön geschrieben, es hätte schon etwas poetisches, den Gedanken von Blanca zu folgen und auch den Gesprächen mit ihrer Mutter, die sich durch das ganze Buch ziehen. Die ganze Zeit denkt sie an die Mutter, was ja nach so einem Verlust auch normal ist, aber ich muss sagen, dass ich das in so einem recht dünnen Buch doch etwas zu viel fand. Es ging nur um die Mutter und um Männer, die Blanca bereits hinter sich gelassen hat oder die sie neu kennenlernt.

Und genau das stört mich auch etwas an dem Buch, dass es sehr viel um Blancas Männergeschichten geht und auch um Drogen und Alkohol. Das macht sie nicht gerade zu einer sehr sympathischen Protagonistin. Sie ist sehr auf sich selbst bezogen und selbst ihre Kinder scheinen von ihr nicht sehr liebevoll behandelt zu werden. Zumindest gewinnt man in dem Buch den Eindruck, dass Blanca ihre Söhne nur zu gerne dem Kindermädchen überlässt und sich kaum mal selber um sie kümmert und das sogar im Urlaub.

Auf dem Umschlag sind einige sehr begeisterte Stimmen zu lesen, was ich so nicht ganz unterschreiben kann. Das Buch ist solide geschrieben und man möchte schon die ganze Zeit wissen, wie es weiter geht, aber so richtig viel passiert in dem Buch dann auch wieder nicht. Das Cover wirkt sehr geheimnisvoll und so fällt dieses Buch im Buchhandel sicher auch auf.