Auch das wird vergehen

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tintenherz Avatar

Von

„Auch das wird vergehen“ von Milena Busquets
erschienen im Suhrkamp Verlag, Seitenanzahl: 169


Inhalt:

Ihre Mutter ist tot, und Blanca fährt nach Cadaqués, auf den Sommerfamiliensitz am Meer. Beide Exmänner sind da, die gemeinsamen Kinder, Freundinnen, der Geliebte, sie alle füllen das Haus mit Leben. Für Blanca beginnt eine entrückte Zeit: Stunden auf dem Boot, Frühstück unterm blauen Himmel, Gespräche bis tief in die Nacht, Alkohol, Sex. Und es wäre alles wie immer - würde die verstorbene Mutter ihr nicht auf Schritt und Tritt begegnen und Blanca dazu zwingen, sich zu einer folgenreichen Einsicht durchzuringen. Auch das wird vergehen ist gravitätisch und leicht, melancholisch und komisch, sanft und heftig, es ist die ergreifende Geste eines langsamen Abschieds - ein wahrhaftiger Roman über Mütter und Töchter, über die Bodenlosigkeit der Trauer und die vertrackten Schönheiten des Lebens.


Autorin:

Milena Busquets, geboren 1972 in Barcelona, arbeitete nach ihrem Studium der Archäologie in London in dem von ihrer Familie gegründeten Lumen-Verlag. Ihre Mutter war die bekannte Schriftstellerin und Verlegerin Esther Tusquets. Die Erfolgsgeschichte von Auch das wird vergehen begann auf der Frankfurter Buchmesse 2014, als innerhalb weniger Tage Übersetzungsrechte in Dutzende Länder verkauft wurden.


Meine Meinung zu dem o. g. Buch:

Das Cover zu diesem Roman spiegelt dem Betrachter eine leichte, herrliche Sommeridylle am Moor vor, unter der es aber lt. Klappentext doch sehr "brodelt.
Der einfache und verständliche Schreibstil beinhaltet lange und verschachtelte Sätze, die man langsam lesen muss, um den Inhalt zu genießen.
Ab und zu taucht ein subtil, sarkastischer Humor auf, der aber in der jeweiligen Situation nicht unangebracht ist.
Die Geschichte beginnt mit Blanca, die ein Zwiegespräch mit ihrer toten Mutter hält. Mit der Protagonistin Blanca bin ich nicht unbedingt „warm“ geworden. Jeder verarbeitet seine Trauer um einen geliebten Menschen anders. Blanca versucht mal laut und mal leise die Situation zu meistern. Sie schwelgt in Erinnerungen, schaut immer wieder zurück und hat viel Sex mit verschiedenen Ex-Männern, um vergessen zu können, dass ihre Mutter gestorben ist. Blanca braucht den Körperkontakt als Trostpflaster, um ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen.
Mir hat diese Geschichte gezeigt, dass es unendlich schwer ist, einen Verstorbenen gehen zu lassen.


Fazit:

Dieses Buch gibt Kraft, um einen geliebten Menschen zu trauern. Jeder praktiziert es so, wie er es für richtig hält.