Höhen und Tiefen

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bedard Avatar

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Blanca ist vierzig Jahre alt, zweimal geschieden und Mutter zweier Söhne, als ihre eigene Mutter stirbt. Der Tod kommt nicht überraschend, trotzdem ist Blanca ausgerechnet zum Zeitpunkt des Todes nicht an der Seite ihrer Mutter. Die Beisetzung wird für Blanca zur Qual, vorübergehenden Trost findet sie in den Armen eines ihrer Ex-Männer. Er ist es auch, der sie überredet, nach Cadaqués auf den Sommerfamiliensitz ans Meer zu fahren. Mit ihren Ex-Ehemännern, Kindern und Freundinnen mitsamt Anhang verbringt Blanca eine Zeit, die gefüllt ist mit typischen Ferienaktivitäten, Gesprächen, Alkohol und Sex.
Immer wieder wird Blanca mit Erinnerungen an ihre Kindheit und an ihre Mutter konfrontiert.
Gerade auch die Zeit des langsamen Abschieds, in der die Mutter sich so verändert hat, beschäftigt Blanca immer wieder. Sie ist traurig, wütend, hilflos und verloren. Das Gefühlschaos, in dem Blanca sich befindet, wirkt sich auch in ihrem Verhalten aus und führt zu Konflikten. Doch schließlich erreicht Blanca den Punkt, an dem sie den endgültigen Verlust der Mutter akzeptieren kann.

„Auch das wird vergehen“ zeigt auf dem Cover den Schatten einer Frau, die im Sand sitzend aufs Meer hinausschaut, und vermittelt damit eine typische Strandurlaubsatmosphäre mit einem Hauch Melancholie. Damit ist die Stimmung, die sich wie ein roter Faden durch den Roman zieht, eigentlich auch sehr gut beschrieben. Die Sprache ist poetisch und nicht immer leicht zu lesen, so verschachtelt sind einige Sätze. Auch die vielen verschiedenen Personen haben mich gelegentlich verwirrt, weil ich sie nicht mehr zuordnen konnte.

Und so lässt mich dieses Buch ein wenig ratlos zurück. Einerseits sind die Gefühle des Verlustes und des Schmerzes sehr bewegend beschrieben, andererseits ist mir die Person Blanca mit ihrer Beziehungsproblematik doch sehr fremd. Und sprachlich folgten brillant formulierte Sätze auf schwer verständliche Schachtelsätze.
Deshalb kann ich für dieses Buch leider nur eine eingeschränkte Leseempfehlung geben.