Naja

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sylviemarie Avatar

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Blanca steckt in einer Lebenskrise. Sie ist vierzig, ein Alter, das sie scheinbar komplett unvorbereitet trifft. Sie ist zweimal geschieden, hat zwei Kinder und nun ist auch ihre Mutter gestorben. Nicht unerwartet, sie war lange krank und hat gelitten und doch ist der Schlag heftig. Sie weiß nicht, wie mit der Trauer und dem Verlust umgehen und sie lässt sich dazu überreden, nach Cadaques, in das Strandhaus ihrer Mutter zu reisen, um dort einige Wochen zu verbringen und wieder zur Ruhe zu kommen. Blanca reist mit großem Anhang, mit ihren Kindern, ihren Ex-Ehemännern, Freundinnen, ihrem Liebhaber und einigen Tieren. Man führt ein recht dekadentes Leben und alles und jeder scheint darauf ausgerichtet zu sein, Blanca zu trösten, für die widerum Trost gleichbedeutend mit Party und Sex zu sein scheint, ohne Rücksicht auf die Befindlichkeiten ihrer Freunde.
Ich bin mit diesem Buch nicht so recht warm geworden. Zu Anfang las es sich noch wie ein recht sensibler Nachruf auf eine Mutter. Recht bald ist es jedoch zu einer lamoyanten Litanei voll Selbstmitleid und egoistischem Gefasel einer verzogenen Göre verkommen. Blanca wird im Laufe der Handlung immer unsympathischer, ihr ganzes Tun hat mit Trauerarbeit eigentlich nichts mehr gemein. Am Ende war ich froh, dass es ein relativ kurzes Buch ist und das Gejammer bald vorbei.