Schwere leichte Kost

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annamichalea Avatar

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Zur Beurteilung dieses Buches muss man sich erst einmal überlegen, was einem als Leser besonders wichtig ist. Das Thema, die Sprache, angenehmes Lesen oder ein bleibender Eindruck des Buches beim Leser. Ich war sehr gespannt auf dieses im Vorfeld hochgelobte Buch.
Blanca, die Hauptperson des Buches, die um die sich immer alles dreht scheint es sehr schwer zu haben. Sie muss sich damit abfinden, dass sie 40 ist, nicht gut angezogen und ihre Mutter ist gestorben.
Nach der Beerdigung will sie sich auf dem Sommersitz der Familie erholen, man erwartet ein schlwegen in alten Erinnerungen oder Aufarbeiten der Beziehung zur Mutter in aller Stille an Orten, an denen man zusammen gklücklich war. Besonders im Sommerhaus muss das ja oft gewesen sein, so die Vorstellung von Ferien in einer wohl nicht armen Familie. Befremdlich dass die Exehemänner auch dahin kommen sollen.
Sehr schwierig für mich zu lesen. Lange verschachtelte Sätze, die man sicher gerne genau liest, aber enttäuscht ist, wenn dann nur das outfit der Freundin oder Aussehen des letzten Sexpartners nach dem Sex beschrieben wird. Viele Stellen sind sichr gut, aber wenn man sich nicht mit der Hauptperson oder eher mit ihrer Lebensführung identifizieren kann, überträgt sich bei mir leider auch die Aversion gegen das Leben mit Sex und Drogen auf das Buch.
Ohne dieses Widerwillen im Hinterkopf habe ich lediglich den Epilog gelesen und dabei gedacht, eigentlich findet sich hier alles wichtige, aber halt ohne das Buch nicht gut zu verstehen.
Ich kann nicht nachvollziehen, warum das Buch so hochgelobt wurde, vielleicht daher, weil etwas völlig neues geboten wurde. Das wäre für mich auch der einzige Anreiz das Buch weiterzuempfehlen zumal ich von den Autoren mit denen in den Lobreden Milena Busquets verglichen wird nichts gelesen habe.
Der Titel ist sicher wichtig, aber als Fazit und Lebensweisheit kommt man auch ohne die Umwege in dem Buch dazu. Die Hauptperson hat sich durch den Tode der Mutter eigentlich nicht geändert- vorher schon promiskuitiv und süchtig nach Highlights. So auch die Trauerarbeit. Ein kleiner Ausblick vielleicht wird im Epilog erwähnt, sie hat einen Hund angeschafft.