Zwiegespalten...

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kaiserin2201 Avatar

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... habe ich das Buch von Milena Busquets gelesen. Blanca die Hauptperson dieses Romans betrauert den Tod ihrer Mutter, die nach längerer Krankheit verstorben ist. Es heißt, dass wir eine Generation älter und reifer werden wenn unsere Eltern sterben. Bei Blanca kann ich davon eigentlich nichts erkennen. In schöner Sprache, bzw. Übersetzung von Svenja Becker, wird beschrieben wie Blanca ihrer Mutter erinnert, gleichzeitig kann ich sie aber nicht wirklich spüren in ihrem Schmerz. Man liest von ihren diversen Affairen und über ihr bisheriges Leben, ihre Beziehungen zu ihren Exmännern, Exgeliebten und noch aktuellen Beziehungen. Auch hat sie zwei Kinder, die jedoch auch keine Rolle spielen in dieser Geschichte. Nie habe ich das Gefühl von einem Menschen in seinem Dasein zu lesen sondern ein Lebensklischee erzählt zu bekommen. Die Bilder die vor meinem inneren Auge entstehen könnten auch aus einem der gängigen teureren Frauenmagazine wie Vogue oder Madame stammen. Was ein gelungener Roman über eine Tochter – Mutter Beziehung hätte werden können, entpuppt sich für mich im Laufe der Lektüre an eine Aneinanderreihung von eher belanglosen Ereignissen im Leben einer Frau um die 40, die gezwungen durch den Tod ihrer Mutter und ihr nicht mehr jugendliches Alter, daran erinnert wird dass ihr bisheriges Leben nie mehr so sein wird wie zuvor. Welche Erkenntnis. Vielleicht wird hier auch die eher elitäre Welt einer Generation von abgehobenen Mittelklassemenschen beschrieben, die mit der Realität der Mehrheit von Frauen und Männern dieser restlichen Welt nicht viel zu tun hat. Es plätschert so vor sich hin im Elfenbeinturm. Schade. Für die schöne Sprache/ Übersetzung drei Sterne.