Kein Highlight, aber ein durchaus interessantes Buch !

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seitenmeer Avatar

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Meinung:
Vor Jahren habe ich von Jennifer Clement ihren Roman "Gebete für die Vermissten" gelesen, zwar war dieses Buch kein klassisches Highlight und dennoch hat es mich sehr bewegt und beeindruckt zurückgelassen.
Nun habe ich ihren neuen Roman "Auf der Zunge" gelesen, und muss sagen, dieses Mal ging es mir wieder sehr ähnlich.

Erneut ist der Schreibstil der Autorin grundsolides und lässt sich sehr schnell und flüssig lesen. Dabei ist er weder außergewöhnlich literarisch, noch in der trivialen Literatur zu verorten. Er ist eher ein schöner Mix aus gewählter Sprache und einem flüssig und leichtlesbaren Grundtenor.

In diesem Buch greift die Autorin ernst eine Thematik auf, mit der sich jeder identifizieren kann und die auch durchaus einen kritischen, psychologisch interessanten Unterton innehat. Dennoch, obwohl einen die Gefühle der Protagonistin nicht kalt lassen, blieb die emotionale Bindung zu dieser und den Charakteren bzw. der Geschichte häufig aus.

Für mich eine gesellschaftlich wichtige und nicht uninteressante Botschaft. Allerdings ein Buch, das für mich nicht Fisch und Fleisch war. Mich aber dennoch, trotz der emotional nicht immer da gewesenen Bindung, nicht gänzlich enttäuscht, sondern mir durchaus solide und interessante Lesestunden verschaffen konnte.