Poetische Revolution gegen den Verlust der Träume

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philomina Avatar

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Das Cover des Buches hat mich direkt angesprochen: Eine verschwommen dargestellte Frau von hinten, die auf der Straße unterwegs ist.
In Kombination mit dem Titel und der Tatsache, dass das Buch in New York spielt, ein Ort, den ich liebe, entschied ich mich zum Lesen des Buches und wurde nicht enttäuscht:

Im Buch "Auf der Zunge" verknüpft Jennifer Clement lyrische Sprache gekonnt mit Prosa und zeichnet in poetischen und wortgewaltigen Bildern das Bild einer Frau, die von ihrer Ehe frustriert, emotional quasi "ausgetrocknet" ist. Während sie durch die Stadt streift, begegnet sie Männern, die aufregendes an sich haben: Einerseits Vertreter noch gewöhnlicher Berufe wie Rechtsanwalt, Arzt und Polizist, die aber ganz und gar nicht gewöhnlich, sondern aufregend, lebendig und leidenschaftlich beschrieben werden. Andererseits auch etwas ungewöhnlichere Männer, wie z.B. ein Astronaut.
Durch die oben beschriebenen, poetisch gezeichneten Begegnungen wird für sie wieder eine Leidenschaft lebendig, die sie schon verloren glaubte.

Ich würde das Buch allen weiterempfehlen, die sich für poetische Gegenwartsliteratur interessieren oder auch einfach mal wieder einen schönen und besonderen Roman lesen möchten.