Städtebilder und Träume
Jennifer Clements Auf der Zunge ist weniger ein konventioneller Roman als eine poetische, traumverhüllte Erzählung – eine “Sehnsuchtshymne”, wie es etwa auf der Verlagsseite treffend heißt.
Die namenlose Protagonistin wandelt durch Manhattan, entfremdet von ihrer langen, aber abgestumpften Ehe. Auf ihren Streifzügen begegnet sie skurrilen Männern – Dichter, Räuber, Astronauten, Löwenbändiger –, die wie aus einer anderen Welt erscheinen. Diese Begegnungen lassen Erinnerungen an Leidenschaft, Sinnlichkeit und Mut wieder aufkeimen – Gefühle, die sie längst verloren glaubte. Ob real oder Traum bleibt bewusst offen – ein reizvolles Spiel zwischen Wirklichkeit und Imagination. Auf der Zunge ist ein ungewöhnliches, atmosphärisches Werk, das Städtebilder, Sehnsüchte und Selbstfindung in eine poetisch fragmentierte Form gießt. Wer sich auf Sprachlyrik und interpretative Offenheit einlässt, wird reich belohnt. Wer strukturierte Narrative bevorzugt, könnte sich hingegen verloren fühlen. Denn der Stil ist äußerst dicht und voller Metaphern und Ellipsen.
Die namenlose Protagonistin wandelt durch Manhattan, entfremdet von ihrer langen, aber abgestumpften Ehe. Auf ihren Streifzügen begegnet sie skurrilen Männern – Dichter, Räuber, Astronauten, Löwenbändiger –, die wie aus einer anderen Welt erscheinen. Diese Begegnungen lassen Erinnerungen an Leidenschaft, Sinnlichkeit und Mut wieder aufkeimen – Gefühle, die sie längst verloren glaubte. Ob real oder Traum bleibt bewusst offen – ein reizvolles Spiel zwischen Wirklichkeit und Imagination. Auf der Zunge ist ein ungewöhnliches, atmosphärisches Werk, das Städtebilder, Sehnsüchte und Selbstfindung in eine poetisch fragmentierte Form gießt. Wer sich auf Sprachlyrik und interpretative Offenheit einlässt, wird reich belohnt. Wer strukturierte Narrative bevorzugt, könnte sich hingegen verloren fühlen. Denn der Stil ist äußerst dicht und voller Metaphern und Ellipsen.