Wie im Traum

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
birtehi Avatar

Von

Das Cover passt für mich perfekt zum Inhalt des Buches. die verschwommene Rückenansicht einer Frau im gestreiften Kleid, mit mittellangem dunklem Haar. Genau so stelle ich mir die Protagonistin, dieses außergewöhnlichen Buches vor. Eine Frau, die scheinbar Ziellos durch die Häuserschluchten der Großstadt streift und dabei Zahlreichen Männern begegnet, die nicht von dieser Welt zu sein scheinen. Sie ist gefangen in einer leidenschaftslosen Ehe und flüchtet sich in eine Welt wie aus einem Traum. Ich glaube das folgende Zitat fängt am besten die Stimmung des Buches ein: „An diesem Tag wusste sie, sie würde die Kerzen neben den Vorhängen brennen lassen, würde barfuß laufen, mit Streichhölzern spielen, an Wände malen, die Finger in die Steckdose stecken, falschen Alarm schlagen, die Haustür offen lassen, über Rot gehen, im Dunkeln das Haus verlassen, mit einem Stift in der Hand laufen, falschen Alarm schlagen, hinter einem Pferd herlaufen und vor Anbruch des Tages das Haus verlassen.“ Mich hat vor allem der besondere Stil, in dem dieses Buch geschrieben ist, berührt. Jennifer Clement versteht es mit ihren Worten Bilder zu malen, die Gefühle der Figuren für den Leser erlebbar zu machen. Zumindest ging es mir so. Es war mein erstes Buch von Jennifer Clement. Jedoch glaube ich, dass es Aufgrund des ausgefallenen Stils nicht für jeden etwas ist. Ich würde es vor allem denen empfehlen, die selbst gerne Träumen, und von einer inneren Sehnsucht getrieben sind.