Mit Schwächen

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stephanus217 Avatar

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Die Buchidee ist ja durchaus phantasievoll, die Umsetzung zeigt aber doch Schwächen.

Das fängt bereits beim Inhalt an; der ist nämlich in wenigen Sätzen erschöpfend wiedergegeben. Der eigentliche Protagonist der Geschichte ist Kasimir, ein junger fliegender Teppich, der mit seinem Freund Ali in Kairo eine Schule für angehende fliegende Teppiche besucht. Die Geschichte spielt zu Zeiten Aladins und Ali Baba. Die beiden Teppiche helfen ihrem Freund, der sich als verstoßener Sohn des Sultans entpuppt, gegen einen Dschinni, einen bösen Zauberer. Dieser Teil der Geschichte besteht eigentlich nur aus einer einzigen Szene, über wenige Buchseiten, der Rest ist nur Beiwerk.
Dann kommt Kasimir in ein fürchterliches Unwetter, das ihn durch Zeit und Raum in die Neuzeit in kleines Bergdorf in den Alpen verschlägt.
Dort finden ihn 3 Geschwister, die sich gleich mit ihm anfreunden und mit ihm in den Zoo fliegen, wo sie plötzlich die Tiersprache sprechen können. Kasimir hofft von einem alten Kamel mehr über seine Geschichte zu erfahren. Die Geschwister wiederum freunden sich mit einem Tukan an, der vom schrecklichen Schicksal seiner Familie berichtet, die unter den Rodungen im brasilianischen Regenwald zu leiden haben, wie der Onkel in Paris berichtet hatte. Die Kinder und Kasimir beschließen zu helfen und brechen nach Paris auf??????

Fühlt man sich in der ersten Hälfte des Buchs in eine Geschichte aus 1001 Nacht versetzt, wird es im 2. Teil vollends durcheinander. Nichts passt zum anderen und ein innerer Zusammenhang, eine innere Logik sind auch nicht zu erkennen.
Und von dem offensiv beworbenen Natur- und Umweltschutzgedanken ist eigentlich auch noch herzlich wenig zu erkennen.
Irgendwie kommt es mir so vor, dass es sich bei dem Buch nur um die ersten zwei Kapitel von „Was-auch-immer“ handelt; dafür spräche auch, dass bereits mehrere Folgebücher beworben werden.
Dazu kommen hie und da sprachliche Ungenauigkeiten, etwa Rechtschreibfehler o.ä. – mehr Sorgfalt und ein professionelles Lektorat hätten helfen können....

Probleme hab ich aber auch mit der Ausstattung des Bändchen. Das fängt bereits bei den vielen grellen, comicarten Illustrationen an, die die Lesbarkeit des Buches erschwert. Noch mehr stört die Tatsache, dass mehrer Seiten in bunten Grundfarben wie schwarz oder rot gedruckt sind, was außerordentlich anstrengend für die Augen ist.

Und das Buch riecht penetrant nach irgendetwas, wobei man den Geruch aber nicht identifizieren kann – ein neues Buch riecht aber definitiv anders.

Ich würde das Buch nicht verschenken wollen, leider.