Turm oder Tunnel?

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fluxx Avatar

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Die LP beginnt seltsam emotionslos und es wirkt wie ein Nachrichtenbericht auf mich. Doch genau so soll es wohl auch sein. Es werden keine Namen genannt und die Expeditionsteilnehmerinnen werden auch nicht in ihrer Persönlichkeit beschrieben, sondern es werden nur Angaben zu ihren Fähigkeiten gemacht. Dies unterstreicht die surreale Situation in der sie sich befinden. Mir gefällt dieser "nackte" Schreibstil bisher ziemlich gut, auch wenn ich mir wünsche, dass im Verlauf der Handlung noch ein wenig mehr erzählende Elemente hinzukommen.

Man wird als Leser ohne eine einleitende Erklärung direkt ins Geschehen hineingeworfen und man weiß bisher nicht in welcher Zeit oder an welchem Ort (auf der Erde?) die Handlung spielt. Auch was es mit dieser mysteriösen Grenze auf sich hat, bleibt im Dunklen. Fakt ist jedenfalls, dass es sich um ein Gebiet handelt, in dem schon 11 Expeditionen vorher, aus verschiedenen Gründen gescheitert sind. Das merkwürdige Verhalten eines Keilers gibt zusätzliche Rätsel auf. Die Entdeckung eines Gebäudes, wobei die Ich-Erzählerin von einem Turm spricht, die anderen jedoch einen Tunnel sehen, scheint sie der Lösung des Rätsels näherzubringen. In seinen Mauern wuchernde Pflanzen bilden Buchstaben, aus denen eine Nachricht herauszulesen ist...

An dieser spannenden Stelle endet die LP und ich würde sehr gerne weiterlesen, um zu erfahren, was es mit alledem auf sich hat. Da es sich um den Beginn einer Reihe handelt, erwarte ich nicht, dass mit diesem Buch alles aufgeklärt wird, aber ein paar Antworten wären nötig, um mich für die Handlung begeistern zu können. Bisher ist mir das noch zu nebulös und auch die fehlenden Charakterbeschreibungen verhindern, dass ich mich in die Protagonisten hineinversetzen kann. Aber die Idee, die hinter dem Roman steckt, finde ich faszinierend und möchte deshalb unbedingt das ganze Buch lesen!