Ein Teil reicht mir

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simone1711 Avatar

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Vor etwa dreissig Jahren entstand Area X durch einen mysteriösen Zwischenfall. Seitdem dehnt sich die Grenze zur "normalen" Welt aus, nimmt immer mehr Platz ein. Es ist nur menschlich, dass die Gefahren und Möglichkeiten, die sich im Inneren befinden, erforscht werden sollen. Nun bricht Expedition 12 auf - zumindest offiziell. Es handelt sich um vier Frauen, die fünfte, eine Linguistin, ist schon vor dem Betreten des geheimnisvollen Dschungels abgesprungen. Also sind noch die Psychologin, die Anthropologin, die Vermesserin und die Biologin übrig, und aus der Sicht der Letzteren wird diese Expedition geschildert.

Von allen vieren scheint die Psychologin noch am meisten über das zu wissen, was sie im Inneren erwarten wird. Sie ist imstande, ihre Mitforscherinnen zu hypnotisieren. Auf die Biologin wirkt sie undurchschaubar, sie ist nicht sicher, ob von ihr nicht eine Gefahr ausgeht. Doch überhaupt scheinen sich die vier Frauen gegenseitig überhaupt nicht über den Weg zu trauen. Die vorigen Expeditionen brachten wenig neue Erkenntnisse, teilweise starben die Mitglieder, entweder sofort oder Monate später an Krebs (wie der Ehemann der Biologin), oder sie kehrten einfach in die normale Welt zurück - auf unbekannten Wegen und merkwürdig emotionslos, Verhöre brachten kaum Erkenntnisse. Area X scheint in mehr als einer Hinsicht gefährlich zu sein. Doch die Biologin ist fasziniert, nicht zuletzt sucht sie hier nach Antworten, und erinnert sich immer wieder an ihre Ehe die schon nahezu gescheitert war, bevor einer der beiden nach Area X aufbrach.

Relativ bald stolpern die vier Forscherinnen über einen geheimnisvollen Tunnel oder auch Turm (über die genaue Bezeichnung herrscht keine Einigkeit), der auf der Karte nicht verzeichnet ist. Die Abstimmung ergibt, dass sie ihn sich genauer ansehen wollen bevor sie weiterziehen. Im Inneren entdecken sie eine geheimnisvolle Schrift, die aus einem lebenden Organismus (Moose, Flechten?) gebildet wird und biblisch anmutende Worte bildet. Die Biologin sieht sich die Sache näher an und atmet Sporen ein. Es gelingt ihr, ihre Kontamination vor den anderen zu verbergen, doch wartet sie insgeheim auf ein Anzeichen dafür, sich vergiftet zu haben. Stattdessen stellt sie fest, dass die Hypnoseversuche der Psychologin - zu welchem Zweck sie diese auch immer durchführt - bei ihr keine Wirkung mehr zeigen. Der Biologin ist nicht ganz klar, ob die Psychologin sie einfach ruhig halten will oder andere Ziele verfolgt. Es wird beschlossen den Tunnel am nächsten Tag nochmal zu untersuchen.

Morgens ist die Anthropologin verschwunden, die Psychologin wirkt aufgelöst und nervös, und auch körperlich angeschlagen. Sie behauptet, die Anthropologin hätte die Mission abgebrochen weil der Tunnel//Turm sie so beunruhigt habe. Vermesserin und Biologin sollen also alleine nochmal hinunter, die Psychologin will oben Schmiere stehen. Den beiden anderen Frauen ist das nicht recht, doch die Psychologin wendet wieder Hypnose an. Bei der Vermesserin funktioniert es auch, und die Biologin will vorerst niemanden erfahren lassen dass es bei ihr nicht wirkt. Also geht sie mit der Vermesserin hinunter. Die Psychologin hat auch suggeriert dass sie in dem Gebäude weiterhin nichts anderes sehen sollen als ein Bauwerk aus Stein und Muschelkalk. Doch die Biologin spürt beim erneuten Hinuntergehen, dass es sich hier um einen lebenden Organismus handelt. Der Herzschlag dröhnt, die Wände scheinen zu atmen. Die Vermesserin wird aufgrund ihres Verhaltens misstrauisch. Weiter unten wird die Schrift leuchtender und frischer, aber nicht leichter verständlich, der Verfasser kann nicht mehr weit sein... doch vorerst finden sie die tote Anthropologin. Als sie wieder hochkommen, ist die Psychologin verschwunden.

Die beiden Frauen sind sich nicht einig, ob sie sofort zur Grenze zurückkehren sollen. Die Vermesserin bleibt im Lager, die Biologin zieht los um den Leuchttum zu untersuchen. Sie stellt weitere Veränderungen an sich fest - ihre Haut beginnt immer mehr zu leuchten, sie hat bessere Reflexe und Wahrnehmung. Was sie auf ihrem Weg alles sieht bestätigt hier, dass sie an einem höchst unheimlichen und gefährlichen Ort gelandet ist, an dem nicht auszuschließen ist, dass die verschollenen Forscher auf andere Art und Weise weiterleben. Im Leuchtturm findet sie Überreste eines Gemetzels, das Bild des Leuchtturmwärters, eine riesige Menge an Forschungsberichten (weit mehr als 11 vorige Expeditionen produziert haben können), und die sterbende Psychologin, die ebenfalls kontaminiert ist, unter Verfolgungswahn leidet und vom Turm gesprungen ist. Sie weigert sich, der Biologin einige Fragen zu beantworten. Auf dem Rückweg muss die Biologin mit einer unheimlichen Kreatur fertig werden, und wird vor dem Lager von der Vermesserin angegriffen und verwundet. Sie tötet sie, und ihre Wunden heilen sehr schnell wieder. Dann macht sie sich erneut auf den Weg in den Turm, wo sie wieder auf die Kreatur trifft, die sie den "Crawler" getauft hat.

Obwohl die Geschichte wirklich gut erzählt ist, die ständige Bedrohung die Nerven ganz schön zerrt und ich einiges so absolut nicht erwartet hatte, werde ich die anderen Bücher wohl nicht lesen. Vieles kam mir so abstrus vor, dass ich kaum folgen konnte, und manches konnte ich mir schlicht nicht vorstellen. Das unheimliche Wesen im Turm blieb mir vollkommen unverständlich, genauso wie die Attacke auf die Psychologin. Da fiel es mir sehr schwer, mich hineinzufinden. Ich war auch erstaunt dass das Buch doch eher dünn ist, wenn man so eine Geschichte erzählen (und teuer verkaufen) will, darf man sich meiner Meinung nach schon mehr Zeit nehmen und mehr Sorgfalt walten lassen. Immerhin wird hier von einer komplett fremden Welt erzählt, die ich eigentlich gerne besser kennengelernt hätte, doch auf Details wurde wenig Wert gelegt. Fesselnd war es trotzdem, deshalb gibt es keine schlechte Bewertung.