Hüttengaudi der speziellen Art

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redcat Avatar

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Tom, 48 Jahre ist gerade so richtig down und zeigt krasse „Burnout-Symptome“. Sein emotionaler Tiefpunkt wird vortrefflich beschrieben. Man kann sich richtig vorstellen, wie runtergekommen und ausgepowert und verarscht er sich vorkommt.. Und da er sich verarscht fühlt, kann er auch selber zum Arschloch werden. Frei nach dem Motto: Ist der Ruf erst ruiniert...
Weil Tom in seinem beruflichen und sozialen Umfeld nur noch aneckt, soll er sich vom höllischen Alltagsstress eine Auszeit in der „Abgeschiedenheit der Zivilisation“ in Einsamkeit- das heißt auch alleine.
Aber es kommt anders. Mit der Einsamkeit ist es dahin als die junge, ungehobelte 21-jährige Nancy auftaucht und sich in der Blockhütte breitmacht. Jetzt heißt es sich arrangieren und Nerven behalten und seinen Mann oder seine Frau zu stehen. Dennoch versucht jeder der beiden, der Überlegene zu sein, als Nervenstärkster aus der Zwangslage des Hüttenteilens zu kommen. Keiner will aufgeben und sich die Blöße geben, den 'besagten' Notfallknopf zu drücken, der ihnen Schwäche zuschreiben würde. Aber ich denke, dass auch diese Geschichte wieder eine Wendung annimmt, so dass aus dem anfänglichen Konflikt eine einvernehmliche Harmonie erwächst.

Die Geschichte ist interessant gestrickt, da sie sehr verzwickt ist. Jeder muss sich mit sich und dem Gegenüber auseinandersetzen.
Der alltagssprachliche und saloppe Sprachstil schafft es, eine jung-dynamische Atmosphäre zu verbreiten. Mir ist es allerdings zu 'einfach und vulgär'; ich mag diese Umgangssprache nicht und erst recht nicht in der Literatur, auch wenn sie bestimmte gesellschaftliche Gegebenheiten widerspiegeln und charakterisieren.

Das Cover gefällt mir nicht besonders. Die Farben sind mit zu einfach zu grell. Mich spricht auch der Titel nicht an.