Ein alternder Sandmann zwischen einer Bärin, einer Señora und jeder Menge Vögelchen

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Das Buch:
Bad Boy by Banana ist ein Liebesroman von Alva Furisto, der als Taschenbuch und E-Book am 18. November 2018 im Selbstverlag erschienen ist. Der Roman ist der Auftakt der 3Bee Reihe.

Der Inhalt:
Tom Sandmann rauscht in vollem Tempo in eine Midlifecrisis und nach Silvester auch direkt noch in das Schaufenster eines Nachtklubs. Sein Kanzleipartner und bester Freund Richard zwingt ihn daraufhin zu einer Auszeit. In der finnischen Einöde soll Tom nun endlich entspannen und zu sich selbst zurückfinden. Statt der geplanten Entspannung und Selbstfindung, findet sich Tom jedoch im absoluten Chaos wieder. Durch eine Doppelbelegung muss er sich die Hütte plötzlich mit der 21-jährigen Nancy teilen, die ihn so in Schach hält, dass sogar seine Bad Boy Fassade bröckelt.
Nach anfänglichem Hass entwickelt Tom Gefühle, doch ihm ist klar, dass Nancy eindeutig zu jung ist. Zurück im Alltag, treten neue Frauen in sein Leben, doch seine Zeit mit Nancy überschattet seine Gedanken.

Meine Meinung:
Das Cover ist schrill, bunt und sticht damit definitiv aus der Masse heraus, allerdings leider nicht positiv, denn es sagt mir nicht zu und passt für mich auch gar nicht zum Buch.
Den Schreibstil finde ich gut. Er ist einfach und verständlich, aber dennoch an einigen Stellen mit einer teils poetischen Wortwahl. Die eigentliche Geschichte finde ich durchwachsen. Ich hatte etwas komplett anderes erwartet und wurde dadurch wirklich positiv überrascht. Die Spannung wurde durchgehend hochgehalten, weil die Story sich ständig in eine andere Richtung entwickelte. Soweit so gut. Doch ab einem bestimmten Punkt wurde es mir zu viel. Die eigentlich gut ausgearbeiteten Charaktere haben nicht mehr so gehandelt, wie man es erwartet hätte. Die verschiedenen Stränge der Geschichte wirkten irgendwann viel zu überzogen. Ich habe damit normalerweise kein Problem, denn in einem Buch darf es gerne auch mal anders und verrückter zugehen, als vielleicht im Alltag. Hier wirkte es irgendwann wirklich nur noch unnötig an den Haaren herbeigezogen. Durch die ständigen Wechsel in der Story, kamen die einzelnen Handlungsstränge auch viel zu kurz und alles wirkt im Nachhinein gesehen sehr gehetzt, das hätte man anders umsetzen können. Weniger ist da manchmal eben doch mehr. Nichtsdestotrotz hat mich das Buch unterhalten.
Mir hat gefallen, dass sich die Geschichte mit Themen, wie dem Altersunterschied einer Beziehung auseinandersetzt, aber die Umsetzung war für mich nicht ausreichend, so dass es leider doch wieder zu sehr in die Vorurteile und gesellschaftlichen Normen abgerutscht ist.

Fazit:
Das Buch war durchweg interessant und unterhaltend, nur die Handlungsstränge und Wechsel wurden irgendwann zu viel und wirkten dadurch surreal. Wem das egal ist und wer viel Handlung sucht, sollte sich die Geschichte mal genauer anschauen. Auch wenn mich das Buch nicht unbedingt überzeugen konnte, würde ich nicht direkt davon abraten. Und davon abgesehen würde ich durchaus die Autorin im Blick behalten, denn da ist meiner Meinung nach definitiv noch viel mehr Potenzial vorhanden.