Keine leichte Kost

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holzfrieden Avatar

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„Barbara stirbt nicht“ ist ein Buch, das schon sehr unter die Haut geht. Vielleicht auch, weil durch Corona das Thema Tod gerade sehr präsent ist. Ich hatte stellenweise das Gefühl, ich muss das Buch weglegen, weil es mir zu nahe kam.
Alina Bronsky hat sich wieder ein Thema ausgesucht, das der Gesellschaft den Spiegel vorhält. Und wie auch in „Baba Dunjas letzte Reise“ und „Der Zopf meiner Großmutter“ gelingt ihr das mit Humor und Ernsthaftigkeit im Wechsel.
Kein Mensch weiß, worunter Barbara leidet, alles wird angedeutet und man muss selber seine Schlüsse ziehen. Ihr Mann Walter muss sein Rollenbild überdenken, das ist schon sehr amüsant zu lesen und man denkt oft: Genauso ist es im Leben vieler Paare. Hinzu kommt noch eine gehörige Portion versteckter Alltagsrassismus und nach und nach immer mehr Informationen über Barbaras früheres Leben. Auch das ist komisch und traurig zu gleich. Ein gutes Buch, das man allerdings aushalten muss.