Die Sucht des Surfens

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
lesen-lesen Avatar

Von

Mit 11 Jahren entdeckt William Finnegan die Leidenschaft fürs Surfen, die ihn nicht mehr loslassen wird. Als junger Mann reist er von einem Surfspot zum nächsten rund um die Welt, immer auf der Jagd nach der perfekten Welle. Dabei erlebt er die Gemeinschaft unter seinen Mitstreitern und die Anerkennung, die er durch sein Können erfährt. Und auch mit 40 Jahren, als Finnegan ein erfolgreicher Journalist und verheiratet ist, bleibt er dem Surfen treu. Jetzt wird es zum Ausbruch aus dem Alltag und ist immer mehr als eine Freizeitbeschäftigung.
Barbarentage ist eine ungewöhnliche Autobiographie, in der das Surfen immer im Mittelpunkt des Lebens von William Finnegan steht. Dabei könnte er sicher viele Erlebnisse aus seiner Zeit als Journalist und Kriegsreporter beschreiben, hier aber steht der optimale Surfspot immer im Vordergrund.
Tatsächlich liest sich dieses umfangreiche Buch zunächst sehr kurzweilig und interessant, auch als Nicht-Surfer. Allerdings stellt sich bei mir etwa nach der Hälfte eine gewisse Sättigung ein in Bezug auf perfekte Wellen, Surfjargon und ausgezeichnete Spots. Da das Buch mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurde habe ich tatsächlich etwas mehr erwartet, zum Beispiel auch mehr über den Journalisten Finnegan und nicht nur über den Surfer Finnegan zu erfahren.
Gut gefallen mir die schwarz-weiß-Fotos, die zwischendurch eingestreut werden, und mich als Leser die Geschichte noch intensiver begleiten lassen.
Ein Buch, das ich jedem empfehlen kann, der gerne surft und gerne Abenteuergeschichten aus einer Zeit liest, in der man noch nicht in jedem Moment und an jedem Ort weltweit vernetzt war.