Ein Leben getrieben durch zwei Leidenschaften

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Gleich vorweg: Das Buch verlangt ein wenig Geduld von allen, die entweder mit dem Surfen an sich wenig am Hut haben, oder nicht ebensolche Cracks wie unser Autor sind. Denn im Großteil des Textes geht es ausschließlich um Spots und Swells, Guns und Shortboards, Sections und Channels.

Davon abgesehen ist es ein ziemlich spannender Blick zurück, erzählt von einem, der sein ganzes Leben lang zwei Leidenschaften hinterher gerannt ist: der Schreiberei und der Welle. Wir tauchen nicht nur ein in die Anfangsjahre der großen Surfwelle (sorry, der Pun musste sein) in Kalifornien, sondern auch in eine intellektuelle Jugend in den 60er und 70ern. Ein Studium in der Tasche oder zwei, Literatur und Journalismus vielleicht, dann aber doch erst einmal Kerouak-gleich um die Welt. Von nichts leben, mit Freunden Grenzen austesten, getrennte Wege gehen, neu anfangen.

Der Autor geht mit seinen Freunden und Wegbegleitern um so vieles nachsichtiger um, als mit sich selbst. Sagt nicht nur einmal, dass ihm das Leben und die Welle eine Heidenangst machen. Und trotzdem kann er nicht anders. Wenn ich etwas aus diesem Buch mitgenommen habe, dann dass das Herz will, was es will. Auf jeder Seite begegnen wir Persönlichkeiten, die sich dieser Erkenntnis verschrieben haben und die Kosequenzen hinnehmen.

Eine gute Biographie, die einen mit großer Wucht durch die Seiten zieht. Ein Sommerbuch, auch, ja, aber blaues Meer und weißer Strand wird einem hier nicht geboten. In diesem Buch ist das Meer eine Naturgewalt und du derjenige, der bei jedem einzelnen Schritt hinein allen Mut zusammennehmen muss. Eine schöne Metapher fürs Leben.