Ein kluger und gesellschaftskritischer Roman

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schlingpflanze Avatar

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Die Geschichte handelt von Ramesh, Sohn eines Teeverkäufers, geboren in Indiens unterster Kaste, dessen Mutter bei seiner Geburt starb. Ramesh arbeitet hart, wird von seinem Vater schlecht behandelt und geprügelt. Eines Tages steht die Nonne Claire am Teestand und verwickelt den Vater in ein Gespräch und erfährt, dass der Junge keine Schule besucht. Sie nimmt sich seiner an, unterstützt ihn, kauft ihm Schulbücher und unterrichtet ihn schließlich selbst und weckt in Ramesh die Hoffnung, dem elendigen Leben entkommen zu können und mit viel Fleiß irgendwann einmal ein besseres Leben führen zu dürfen. Alle sind gegen diese Unterstützung. Die Menschen aus der oberen Kaste wollen nicht, dass ein Nichtsnutz aus der untersten Kaste die Chance hat aufzusteigen. Die Menschen aus der unteren Kaste neiden ihm diese Zuwendung. Doch Claire ist unbeirrbar. Sie kämpft um und für ein besseres Leben des Jungen. Und Ramesh lernt schnell, ist überdurchschnittlich klug, brilliert durch eine schnelle Auffassungsgabe und ist dankbar für die Chance. An dem Tag als die Nonne Claire im Sterben liegt und ein Arzt ihm anbietet sie privat zu operieren, wenn Ramesh für dessen Sohn die Prüfungen schreibt, nimmt die Geschichte ihren Lauf. Ramesh schreibt die Prüfung sehr erfolgreich, doch die Operation kann das Leben von Claire nicht retten. Sie stirbt. Weitere Angebote folgen und somit wird es zum Beruf von Ramesh, sich als ein anderer auszugeben, dessen Prüfungen zu absolvieren und dafür entlohnt zu werden.
An einem Tag ist das Ergebnis so gut, dass Ramesh die Prüfung für einen Jungen mit Namen Rudi so gut absolviert, dass dieser auf Platz 1 landet. Mit einem Mal ist Rudi, der aus einer wohlhabenden Familie kommt, berühmt. Alle wollen sich mit diesem Jungen zeigen, für den sich zuvor niemand interessierte.
Man bietet Rudi eine Fernsehshow an und Ramesh wird sein Manager. Alles läuft auf einer Lüge basierend sehr erfolgreich und Rudi wird reich und reicher bis an einem Tag alles zusammenbricht, als Rudi und Ramesh entführt werden.

Mir hat das Buch unglaublich gut gefallen. Es ist interessant geschrieben, es ist äußerst unterhaltsam, voller Witz und Ironie, aber auch mit viel Tiefgründigkeit und Gefühl. Es gibt einen Einblick in die indische Gesellschaft und wie Ramesh versucht, dort irgendwie Fuß zu fassen. Eine tiefe Sympathie erfüllte mich während des Lesens für Ramesh, der so viel erleidet und ohne es wirklich zu wollen, in diese Rolle eines Betrügers rutscht. Beginnend mit der Idee, seine Lehrerin die Nonne Claire retten zu können, indem ihr die Operation zugute kommt. Ich bin sehr beeindruckt von der Kraft und der Stärke, die der Junge hat und wie er in der Lage ist, sich seiner Klugheit zu bedienen.

Meiner Meinung nach handelt es sich hier um ein sehr lehrreiches Buch, welches mich sehr zum nachdenken angeregt hat und immer noch anregt und welches ich einfach nur empfehlen kann.