Anstrengend..., aber lohnend!

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holzfrieden Avatar

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„Bella Ciao“ ist ein schwieriges Buch. Ich habe die Neapolitanische Saga von Elena Ferrante geliebt. Sicherlich muss dieses Buch nicht an diese Qualität herankommen, auch wenn man es unwillkürlich mit Ferante vergleicht. Aber „Bella Ciao“ ist unübersichtlich geschrieben. Innerhalb der Kapitel wechseln die Zeitebenen, man muss sich ständig neu orientieren, das ist anstrengend und mindert zunächst den Lesegenuss. Erst, wenn man im zweiten Teil dieser Familiensaga ankommt, ist man endlich drin in der Handlung. Die Charaktere sind einem mittlerweile vertraut, die Namen geläufig. Der zeitliche Rahmen reicht von den Jahren vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges bis zur Nachkriegszeit nach 1945. Schauplatz ist Italien. Die ursprünglichen Freundinnen Giulia und Anita werden auf ihren Lebenswegen begleitet, man lernt sie immer besser zu verstehen, hier haben wir die Parralele zu Ferrante. Eine weitere besteht in der Beschreibung der Lebensumstände und der politischen Auswirkungen des Faschismus‘. Man braucht Zeit für dieses Buch, dann kann man es genießen.