aufrüttelndes Frauenschicksal

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wallerie0 Avatar

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Die Handlung setzt mit der sehr demütigenden Gerichtsverhandlung ein. Biedermänner und „ehrenwerte“ Damen sitzen in den ersten Reihen und verfolgen lüstern und neugierig lechzend den Scheidungsprozess von Clara Gropius. Das einseitige Urteil, das einer Exempelstatuierung gleichkommt, steht von vornherein fest. Schon in ihrer Ehe war sie den Launen ihres gewalttätigen Mannes ausgeliefert, hier nun, vor den hohen Herren, ergeht es ihr nicht anders. Die verliert alles, ihr Hab und Gut und ihre beiden Kinder. Ein ungeheuerliches Jahrmarktsspektakel im frühen 19. Jahrhundert, für die heutige Zeit glücklicherweise unvorstellbar geworden, doch sicherlich jederzeit wieder abrufbar, wie z. B. auch Vera Brühne Anfang der 60er Jahre am eigenen Leibe erfahren musste. Die damalige Rechtlosigkeit der Frauen in einer männerdominierten Aera scheint lange lange zurück zu liegen. Der Klappentext verrät, dass Clara nicht aufgeben wird und welch hohen Preis sie für ihre Freiheit zu bezahlen hat. Erschütternd, empörend, aktuell.