Bella Clara

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Eine beeindruckende Leseprobe, spannend geschrieben und ein interessantes Thema. Clara Gropius will sich von ihrem herrschsüchtigen und gewalttätigen Mann, dem angesehenen Arzt Dr. Gropius, trennen. Sie hält die Unterdrückung nicht mehr aus. Da es einer Frau im Jahr 1906 nicht möglich war, die Scheidung einzureichen, erfindet sie eine Liebesaffäre, um so ihren Mann dazu zu bewegen, von sich aus die Trennung zu veranlassen. Vor Gericht wird sie öffentlich als Ehebrecherin vorgeführt und muß den Spott und die Häme der Anwesenden ertragen. Sie hofft, daß ihr die Apotheke ihrer Eltern, die sie geerbt hat, zugesprochen wird, damit sie für sich und ihre Kinder den Lebensunterhalt sichern kann. Das Gericht aber spricht alles ihrem Mann zu. Und auch die Kinder sollen getrennt werden. Der Sohn soll beim Vater bleiben, um die Tochter soll sich Clara kümmern. Aber die Tochter will nicht mit ihr gehen. Der Vater hat hr inzwischen viele Zugeständnisse gemacht, so daß sie es vorzieht, lieber in ihrer gewohnten Umgebung zu bleiben. Mittellos und traumatisiert kommt Clara bei ihrer Freundin Josefine unter, die sich sehr um sie bemüht.

Daß eine Frau in eine solche Lage gerät, kann man sich heute nur noch schwer vorstellen. Umso spannender wird es sein, zu erfahren, wie Clara es dennoch schafft, sich ein neues Leben aufzubauen. Was wird aus ihren Kindern? Gelingt es ihr, wieder Zugang zu ihnen zu finden? Ich finde die Geschichte hochinteressant und würde sie gerne weiterlesen.