Eine Frau auf dem Weg in die Selbständigkeit

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timphilipp Avatar

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Die Geschichte beginnt in Berlin im Jahr 1906 und zeichnet ein gutes Bild von der damaligen Rolle der Frau in der Ehe. Die 32jährige Clara erlebt die Ehe mit dem angesehenen Frauenarzt Gerhard als Martyrium. Körperliche Misshandlungen und seelische Grausamkeiten sind an der Tagesordnung. Ein eigener Scheidungsantrag ist ihr nach geltendem Recht verwehrt. Nach anwaltlicher Beratung greift sie zu einer List - sie lässt sich bei einem vermeintlichen Ehebruch ertappen und bringt so ihren Mann dazu, selbst die Scheidung einzureichen. Ihre Hoffnung, das Sorgerecht für beide Kinder, die ihr Mann ihr geschickt zu entfremden versucht, und die geerbte Apotheke ihrer Eltern zugesprochen zu bekommen, erfüllt sich leider nicht. Clara bezahlt einen hohen Preis für ihre neu gewonnene Freiheit und steht quasi vor dem Nichts.

Die Leseprobe macht mich neugierig auf Claras weiteren Werdegang. Wie kann sie, die Zeit ihres Lebens klein gehalten wurde - erst von den Eltern, dann vom ungeliebten Ehemann - beruflich so erfolgreich werden, wie es ja aus dem Klappentext bekannt ist? Wer wie ich an Biographien starker Frauen interessiert ist, wird das Buch sicherlich mögen.