Eine Frau will die Scheidung

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lerchie Avatar

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Ein Gerichtssaal, voll mit Zuschauern. Privilegierte und weniger privilegierte. Hohe Herren, Doktoren und arme Leute. Es geht um eine Ehescheidung. Die Scheidung von Dr. Gerhard Gropius und seiner Ehegattin Clara Cropius, geb. Berg.
Weiter hinten saßen zwei Frauen, die sie dafür bewunderten, alles zu tun, um von ihrem Mann loszukommen. Es war ein Handlungsreisender mit dem sie lt. Anklage Ehebruch begangen hatte. Sie gab es zu und doch hatte sie rein gar nichts getan.
Sie war bei einem Anwalt gewesen um zu erfahren, was sie tun konnte, damit ihr Mann die Scheidung einreichte. Er hatte ihr Getrenntleben vorgeschlagen, doch sie wusste, dass Gerhard da nicht mitmachen würde. Denn er hätte zu Hause keinen Sündenbock auf den er einprügeln könnte, wenn ihm danach war. Als sie beim Anwalt herauskam, wusste sie, dass sie als Schuldige dastehen müsste, um Gerhard zu einer Scheidung zu zwingen. Sie hatte ein ganzes Jahr geplant, und war schwierig gewesen, das Geld für einen Schauspieler aufzutreiben. Doch sie hatte es geschafft. Und nun saß sie als Ehebrecherin auf der Anklagebank und stand dem Richter Rede und Antwort. Was ihre Eltern wohl dazu sagen würden? Ihre Mutter hatte es nie wahrhaben wollen, dass Clara in ihrer Ehe unglücklich war. Doch die Scheidung ging nicht ganz so aus, wie Clara es sich erhofft hatte, denn die von ihren Eltern geerbte Apotheke bekam ihr Mann und auch ihr Sohn Mathias wurde ihm zugesprochen. Noch nicht mal besuchen durfte sie ihn, wogegen ihrem Mann das Besuchsrecht für seine Tochter zugesprochen bekam. Doch als sie in ihr ehemaliges Heim kam, wollte Sophie nicht mitkommen. Und ihr Mann entzog ihr jegliches Recht, sie zu besuchen.
Sophie hatte die Katze mit in ihr Zimmer genommen. Da kam ihr Vater und die Katze versteckte sich, doch Gerhard war gewalttätig, auch Sophie gegenüber. Gerade wollte er sie schlagen – als Clara aufwachte. Es war ein Albtraum gewesen. Doch sie überlegte, ob er Sophie wirklich schlagen würde. Doch ihre Freundinnen bestätigten ihr, dass sie es richtig gemacht hatte, als sie Sophie bei ihrem Vater gelassen hatte. Aber Clara hatte Angst, dass er sich von dem guten Vater, der er bisher immer gewesen war, in einen gewalttätigen verwandeln würde. Dann kam die Rede darauf, wieso sie ihn eigentlich geheiratet habe. Zu Anfang sei er anders gewesen, und sie habe versucht, ihm alles recht zu machen, was ihr anscheinend zunehmend weniger gelungen war. Schon zu Hause hatte sie nur gehorchen müssen. Ihre Mutter bestimmte, und sie gehorchte. Nun hatte sie erkannt, dass sie ihrem Mann gar nichts recht machen konnte. Er wollte sie kleinkriegen, bis nichts mehr von ihr da war. Vor ihren Kindern hatte sie sich zusammen genommen, damit diese nichts merken sollten.
Josefine glaubte, dass ihre Tochter sie einst bewundern würde, dass sie so viel Mut bewiesen habe. doch Clara überfielen Zweifel. War der Preis dafür nicht zu hoch? Doch Isabelle meinte, wenn sie doch nicht mehr schlafen könnten, könnten sie die Nacht auch mit Champagner beenden. Sie prosteten auf Claras neues Leben und Clara meinte, sie werde alles tun um das nicht auch zu vermasseln…
Die Buchbeschreibung: Großer Frauenroman, der von den Lebensgeschichten Helena Rubinsteins und Elizabeth Ardens inspiriert wurde
1906: Clara Gropius kann die Herrschsucht ihres Mannes nicht mehr ertragen und lässt sich scheiden. Sie verliert alles, vor allem das Sorgerecht für ihre Kinder. Mittellos versucht sie, an ihre Ausbildung in der Apotheke ihrer Eltern anzuknüpfen. Doch als geschiedene Frau ist sie ein Skandal. Niemand will sie einstellen, sie wird wie eine Ausgestoßene behandelt. Nur ihre Freundinnen Josephine und Isabelle stehen ihr bei. Und tapfer hält Clara an ihren Träumen fest, sie zieht an den Bodensee und baut sich dort ein neues Leben auf. Mit einer selbstgemachten Creme beginnt es, ihre Schönheitsrezepte finden großen Anklang, schließlich revolutioniert Claras Naturkosmetik die Gewohnheiten ihrer Kundinnen. Aber zu keinem Zeitpunkt trösten Erfolg, Ruhm und die Aufmerksamkeit der Männer sie über den großen Verlust in ihrem Leben hinweg: Clara sehnt sich nach ihren Kindern.
Die Leseprobe ließ sich leicht und flüssig lesen. Auch hat mich die Geschichte gleich in ihren Bann gezogen. Ich fühlte mit Clara und hasste ihrem Mann dafür, dass er ihr das angetan hat. Die Spannung war gleich voll da, und ich möchte gerne weiterlesen, wissen wie es Clara weiter ergeht. Über einen Buchgewinn würde ich mich sehr freuen.