eine Scheidung 1906

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bücherkarin Avatar

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Die LP ruft uns mal wieder deutlich ins Gedächtnis, wie frauenverachtend die Gesetze doch vor reichlich 100 Jahren noch waren. Eine Frau hatte eigentlich keine Möglichkeit, sich scheiden zu lassen, mochte ihr Mann ihr gegenüber auch noch so gewalttätig sein. Selbst ihr elterliches Erbe ging in den Besitz des Mannes über.
Dies muß auch Clara Gropius erfahren, die es einfach nicht mehr bei ihrem herrschsüchtigen Mann aushält. Um von ihrem Mann geschieden zu werden, muß sie sich so erniedrigen, sich als Ehebrecherin darzustellen, ohne es zu sein.
Die LP fängt sehr schön die Atmosphäre des Gerichtssaals ein und beschreibt sie so lebhaft, dass man sich fühlt, als wäre man bei der Verhandlung dabei.
Ich wurde von unendlichem Mitleid für Clare ergriffen. Gut, dass sie wenigstens ihre Freundinnen Josephine und Isabella hat, die ihr in den schweren Tagen nach der Scheidung beistehen.
Es wird sehr interessant zu lesen sein, wie diese Frau gegen alle widrigkeiten zurück ins Leben findet.